Lust auf gesunde Jausen machen

Äpfel der Sorte "Sansa" hängen am 22.08.2012 in Köln (Nordrhein-Westfalen) auf dem Obsthof Schmitz-Hübsch an den Bäumen. Durch das kühle Frühjahr beginnt in diesem Jahr die Apfelernte eine bis zwei Wochen später als durchschnittlich. Foto: Henning Kaiser/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Neue Umfrage bestätigt: Die meisten Schüler essen zu fett und zu süß, viele trinken zu wenig.

Das Frühstück ist die Grundlage für einen gelungenen Schultag. Die meisten Kinder wissen das. Dennoch lässt 40 Prozent der Wiener Schüler die erste Mahlzeit am Tag aus. Und ein Drittel der Schüler isst keine Schuljause. Für viele ist damit das Mittagessen die erste Mahlzeit am Tag. Das hat das Meinungsforschungsinstitut GfK im Auftrag des Handelskonzerns Spar und des gesundheitsfördernden Vereins Sipcan ermittelt.

Die schlechten Essgewohnheiten setzten sich über den Tag hinweg fort: „Wer in der Früh nichts isst, greift am Mittag eher zu süßen Snacks und Fast Food“, berichtet Univ.-Prof. Friedrich Hoppichler von Sipcan. Der Internist kennt die Folgen einer zu süßen und zu fetten Ernährung: „Diese Kinder sind häufiger übergewichtig und laufen Gefahr, schon in der Jugend an einer Altersdiabetes zu erkranken.“

„Coole Jause“

Im Erwachsenenalter werden die Probleme verstärkt, „weil es dann kaum mehr möglich ist, seine Gewohnheiten zu ändern“, sagt Hoppichler. „Wer als Kind dick war, ist als Erwachsener öfter adipös und leidet häufiger an Herz-Kreislauferkrankungen.“ Der Mediziner wünscht sich deshalb, dass „gesunde Lebensmittel bei den jungen Menschen cool werden“.

Zum Beispiel dadurch, dass sie beim Schulbüfett entsprechend angeboten werden. Der Verein Sipcan und Spar haben deshalb gemeinsam ein Sortiment für Schulen zusammengestellt, das von Ernährungsexperten für gut befunden wurde. Dazu gehören etwa Studentenfutter, Milchprodukte, Reiswaffeln oder Fruchtmus. „Diese Produkte stellen wir den Büfettbetreibern ohne Handelsspannen zur Verfügung“, sagt Spar-Chef Gerhard Drexel.

Das Erfreuliche: „Dort, wo Schülern ein attraktives Angebot gemacht wird, greifen sie häufiger zu Vollkornbrot, Milch und Obst“, berichtet Johannes Ecker von GfK.

Zuckerbombe Eistee

Hoppichler stellt fest, dass die Kinder zwar viel über gesundes Essen wissen, „doch wie ungesund viele Getränke sind, ist ihnen nicht bewusst“. Vor allem das Modegetränk Eistee sieht der Mediziner kritisch: „Viele denken, das sei für Kinder geeignet, weil es ein Tee ist. Doch Eistee enthält sehr viel Zucker und auch Teein (ähnlich Koffein, Anm.)

Ausreichend trinken sollten Schüler jedenfalls. Am besten Mineralwasser oder verdünnte Fruchtsäfte. „Wer nämlich zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, kann sich schlecht konzentrieren.“

Und was sollten Eltern ihren Kindern idealerweise zur Jause mitgeben? „Ein Vollkornbrot, auf dem ein Schinken oder Käse sein darf, und Obst.“

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