ROMY 2023: Anna Maria Mühe, nominiert als Beliebteste Schauspielerin Serie Reihe

ROMY 2023: Anna Maria Mühe, nominiert als Beliebteste Schauspielerin Serie Reihe
Überzeugte in der Serie "Totenfrau".

Ein Augenblick ändert das Leben von Brünhilde Blum schlagartig. Als ihr Mann vor ihren Augen von einem Auto zusammengefahren wird, schwingt sich die Bestatterin aufs Motorrad, um den Mörder zu finden – und geht dabei nicht zimperlich vor. Anna Maria Mühe spielt in der sechsteiligen Reihe "Totenfrau" (ORF/Netflix) die Bestatterin Brünhilde Blum auf der Suche nach Antworten und ist dafür erneut für eine ROMY in der Kategorie Beliebteste Schauspielerin Serie, Reihe nominiert.

„Das Tolle an der Blum ist, dass sie eine sehr mutige und unkonventionelle Frauenfigur ist, die mir als Schauspielerin die Möglichkeit bietet, vieles zeigen und ausprobieren zu dürfen“, erzählte Mühe im KURIER-Gespräch. Blum sei „nicht unbedingt die Sympathieträgerin durch und durch. Sie ist keine Übermutter und lässt ihre Kinder gern mal rechts und links liegen, weil sie einen anderen Plan verfolgt – ohne dabei böse zu sein. Und das ist nichts, was man bei Frauenfiguren in Filmen oft sieht.“

Anna Maria Mühe ist der Beweis dafür, dass Talent tatsächlich vererbt werden kann. Ihre Eltern sind die Schauspieler Ulrich Mühe („Das Leben der anderen“, 1953-2007) und Jenny Gröllmann (1947-2006). Trotz ihrer jungen Jahre gehört die in Berlin (Ost) Geborene bereits zu den wichtigsten deutschsprachigen Schauspielerinnen, ohne je eine entsprechende Schule besucht zu haben.

Ihre Wandlungsfähigkeit bewies sie mit unterschiedlichen Produktionen, wie dem zweiteiligen ZDF-Drama „Familie!“ mit  Jürgen Vogel, der sie quasi vor dem Kreißsaal betrügt und sie sich daraufhin zu dessen echten Gegenüber entwickelt. Oder in der ZDF-Krimreihe „Solo für Weiss“, in der sie eine kühl und rational agierende, stets misstrauische Zielfahnderin gibt, die gleich im ersten Fall an ihre Grenzen gerät, als ihre Patentocher entführt wird.

Frühstart

Mehr als 60 Film- und Fernsehrollen hat Mühe bereits gespielt. Ihr Filmdebüt gab sie bereits 2002 im Teeniefilm „Große Mädchen weinen nicht“, nachdem Regisseurin Maria von Heland sie mit 15 in einer Berliner Bar entdeckt hatte. 2004 war sie bei der Berlinale an der Seite von Daniel Brühl und August Diehl zu sehen – in „Was nützt die Liebe in Gedanken“, einer Schülertragödie aus den 20er Jahren. In „Schwesterherz“ (2006) spielte sie die kleine Schwester von Heike Makatsch. 2008 ging sie im vielfach preisgekrönten Debüt-Film Christian Schwochows „Novemberkind“ auf die Suche nach ihrer Mutter, die „Republiksflucht“ begangen hatte. Und für den ORF-Historienfilm „Geliebter Johann, geliebte Anna“ (2009) verwandelte sich Mühe in eine Österreicherin. Für das Sozialdrama „In der Welt habt ihr Angst“ (2011) magerte sie für die Rolle einer Junkie-Braut kräftig ab.

Österreich

2012 wurde Anna Maria Mühe auf der Berlinale als deutscher Shootingstar vorgestellt. Das war sie in Österreich schon längst: 2007 war sie bei der ROMY für den Shootingstar nominiert und bei Rudolf Johns Jungschauspieler-Preis Undine als beste jugendliche Darstellerin in einem Fernsehfilm ausgezeichnet worden. Seitdem kamen weitere Auszeichnungen wie die Bambi 2016 dazu.

Zu Österreich hat Mühe aber noch einen anderen, familiären Bezug und zog dadurch bedingt auch oft um. Ihr Vater Ulrich Mühe hatte hier mehrfach Theater-Engagements. Er spielte an Burg und Akademietheater und gastierte bei den Wiener Festwochen und bei den Salzburger Festspielen.

Kommentare