Nina Proll

Nina Proll
Das "Vorstadtweib" zeigt nun auch als knallharte Ermittlerin im Weimarer "Tatort" Ecken und Kanten.

Nina Proll kann einem kräftig auf den Sack gehen. Das müssen auch ihre sonst so locker-lustigen, neuen Kollegen Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen) zur Kenntnis nehmen. Denn „Die harte Kern“, ihres Zeichens Sonderermittlerin, schickte zu ihrem Einstieg einen Weimarer „Tatort“-Kommissar gleich mal in den Bau und auch dessen Co und Partnerin hat gleich mal Probleme. Diese Eva Kern weiß genau, was sie will. (Hier geht's zur Folge).

Das hat viel von Nina Proll. Wobei man auch bei ihr davon ausgehen, dass es ihr egal ist, ob sie jemanden auf den Sack geht. Jedenfalls sagt sie, was sie will.

Eigener Kopf

So geschehen in Zusammenhang mit den heftigen österreichischen #metoo-Diskussionen und dem Film "Anna F***ing Molnar", für den sie sowohl beim Buch als auch beim Schauspiel Hand anlegte. Man staunt noch immer: Es war die erste weibliche Hauptrolle in einer österreichischer Kino-Komödie. Die brachte der Proll 2018 die erste ROMY, vom Publikum gewählt. Detail am Rande: Im Jahr davor war Sequenzen des Films live vor und bei der Gala gedreht worden.

Das mit dem eigenen Kopf hat früh begonnen haben: Bereits mit 13 zieht sie vom Waldviertel nach Wien, nimmt Schauspiel-, Tanz- und Gesangsstunden. Nach der Matura studiert sie Tanz und Gesang am Theater an der Wien und dem Performing Arts Studio Vienna. Schon während dieser Zeit wird sie für Musicals engagiert. 1997 debütiert sie am Theater in der Josefstadt in "Lampenfieber" ("Noises off"). In deren Außenstelle, den Kammerspielen, ist sie 2012 gemeinsam mit Ehemann Gregor Bloéb, mit dem sie samt Nachwuchs in Tirol lebt, in der Nazi-Groteske "Sein oder Nichtsein" zu sehen.

Im legendären Kino-Hit "Hinterholz 8" spielt Proll 1998 ihre erste Film-Hauptrolle. Mit Barbara Alberts "Nordrand" schafft sie 1999 ihren künstlerischen Durchbruch und wird für diese Arbeit auf den 56. Filmfestspielen von Venedig mit dem Marcello-Mastroianni-Preis als Beste Nachwuchsdarstellerin und 2000 als "Shooting Star" bei den Berliner Filmfestspielen ausgezeichnet.

Es folgen zahlreiche Film- und Fernsehproduktionen (Auszug): Costa Gavras' "Der Stellvertreter" (2001), "Mutig in die neuen Zeiten" und "Fallen" (2005), "Die Budenbrooks" (2007) und "Böses Erwachen" (2008). Sie ist quasi die Patin des ersten ORF-Landkrimis - Michael Glawoggers "Die Frau mit einem Schuh" (2013). Seit 2015 ist die 46-Jährige als „Vorstadtweib“ Nicoletta Huber Stammgast in den österreichischen TV-Haushalten.

Leidenschaft Musik

Eine Leidenschaft, die sie nie aus den Augen verlor, ist die Musik: Auf ihrem Album "12 Lieder, nicht die Schlechtesten" (2004) covert sie deutschsprachige Hits von Hildegard Knef bis Wir sind Helden, von Münchener Freiheit bis Falco. 2006 folgt ihr Album "Nina Proll live". 2011 präsentiert sie ihre Musikprogramme, Friedrich Holaenders "Lieder eines armen Mädchens" und "Die goldenen Zwanziger". Mit dem Programm, "Vorstadtlieder", begibt sich der „Dancing Star“ auch musikalisch in die Wiener Peripherie. Ihr aktuelle Programm heißt „Kann denn Liebe Sünde sein?“, das sagt alles.

 

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