Florian David Fitz

(Kästner und der kleine Dienstag / ORF, ARD)
Vielleicht heißt es heuer bei der KURIER ROMY: "Parole Emil".

Berührend, aber nicht rührselig. So wertete die Kritik den TV-Film "Kästner und der kleine Dienstag", der sich, ganz zu vorderst, mit Hauptdarstellers Florian David Fitz als ein Weihnachtsgeschenk von ORF und ARD herausstellte - das weniger Zuseher in Österreich annehmen wollten, als man erwarten hätten dürfen. Fitz zeigt Kästner, der als einziger Autor die Verbrennung seiner Bücher vor Ort miterlebte, als das, was er offenbar war: kein Widerstandskämpfer, aber auch kein Mitläufer, einer, der es anders als Freunde von ihm schaffte, der Gestapo zu entgehen, irgendwie. Wahrhaftigkeit ist, was Fitz verkörpert. Das zählte für die ROMY-Jury.

Florian David Fitz, 1974 in München geboren, studiert er in Boston Schauspiel und Musik. Die Aussicht auf ein Engagement am Theater führte ihn wieder nach Europa: 1999 nach London zur "Rocky Horror Picture Show", im Jahr 2000 nach München zur legendären Ruth Drexel ans Volkstheater.

Im Herbst 1999 debütiert er vor der Kamera mit dem TV-Movie "Psycho-Girl". Als einen ersten Wendepunkt in seiner Karriere sieht Fitz die romantische TV-Komödie "Meine verrückte türkische Hochzeit" (2006) bei ProSieben. Dafür gab es den Deutschen Fernsehpreis, den Grimme-Preis, den 3sat-Zuschauerpreis und den Hauptpreis der Deutschen Akademie der darstellenden Künste.

Preisregen

Auszeichnungen regnet es auch für die RTL-Serie "Doctor's Diary" mit Diana Amft und Kai Schumann, in der Fitz den Oberarzt-Macho Marc Meier spielt.

Einen Hype erlebt 2010 der Kinofilm "Vincent will Meer". Ein Road-Movie, in dessen Mittelpunkt der von Fitz gespielte tourettekranke Vincent steht. 2011 spielte er dann neben Till Schweiger in der Fortsetzung von "Männerherzen - und die ganz, ganz große Liebe" mit. Auch dieser Film wurde mehrfach ausgezeichnet.

2012 ist der heute 43-Jährige dann mehrfach und multifunktional im Kino vertreten: Für die Komödie "Jesus liebt mich" schreibt er das Drehbuch, er führt zudem Regie und spielte die Hauptrolle. In "Die Vermessung der Welt", in Detlev Bucks Verfilmung des gleichnamigen Romans von Daniel Kehlmann, gibt Fitz den Carl Friedrich Gauß. Bei der Komödie "Da geht noch was" (2013) zeichnet Fitz für die Buchbearbeitung und eine Hauptrolle verantwortlich. Nach "Hin und Weg" (mit Koschitz, Vogel, Stein, Bruch und Elsner) folgte "Der geilste Tag", für das er Darsteller, Regisseur, Buch, Idee und Co-Produzent war und Fitz die ROMY für das Beste Drehbuch einbrachte. Im Vorjahr wurde die Produktion "Terror - Ihr Urteil" nach Ferdinand von Schirach neben der Rose d'Or auch in Wien als "TV-Event des Jahres" ausgezeichnet, in der Fitz den angeklagten Kampfpiloten Major Lars Koch spielte.

Neben all dem ist Fitz noch als Sänger im Einsatz: Er sang zum Beispiel für den "Disney"-Film „Tiggers großes Abenteuer“ den deutschen Soundtrack ein. Und vor allem engagiert er sich auch noch sozial: als Schirmherr für den Verband der Tourette- und Tic-Betroffenen sowie für einen Unterstützungsverein in diesem Bereich.

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