Die Stadt des Dschingis Khan

Die Stadt des Dschingis Khan

Dschingis Khan, oder Тэмүүжин „der Schmied“; war es um 1155, der die mongolischen Stämme vereinte und weite Teile Zentralasiens und Nordchinas eroberte, im Osten bis an das Japanische und im Westen bis zum Kaspischen Meer Um dieses Reich zu verwalten, ließ er eine eigene Schrift entwickeln und setzte für alle verbindliche Gesetze durch, die hier manchmal noch immer zu gelten scheinen. Ulan Bator als Hauptstadt ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Erbes, das er hinterlassen hat. Die Stadt bildet eine eigenständige Verwaltungseinheit, stellt kein zusammenhängendes Stadtgebiet dar und gehört keiner Provinz an, sondern ist mit seiner recht geringen Bevölkerungsdichte und der außerhalb der eigentlichen Stadt dominierenden ländlichen Siedlungsstruktur eher mit einer kleinen Provinz vergleichbar. Die Stadt hat auf jeden Fall Charme und Flair, ist stark asiatisch geprägt - das spürt man auch, wenngleich einem das Gefühl von einer Zerrissenheit begleitet, die einerseits durch die sowjetische Vergangenheit, als auch durch die Nähe zu China andererseits herbeigeführt wird. Tradition trifft auf Moderne. Junge Menschen mit asymmetrischen Haarschnitten und lässigen Klamotten auf Klassisches "Styling".

Die Preise sind durch die Bank für uns unvorstellbar niedrig. Der Friseur mit allem drum und dran um drei Euro, das Essen in lokalen Restaurants um knapp zwei. Wer da zu westlichen Fast Food greift, ist selber Schuld. In der Kulinarik hat sich übrigens einiges in den letzten Jahren getan und es ist für jeden sicher etwas dabei, auch für Vegetarier trotz der Massen an Schafen...;-)

Sehenswert ist auf jeden Fall der Sükhbaater Platz, der nach dem mongolischen Revolutionär benannt wurde, von dem sich auch der Namen der Stadt ableitet. Die markantesten Bauten auf diesem großräumigen Platz sind das Parlament, das Rathaus, das Haus der Kultur, die Staatsoper, die Mongolische Börse sowie einige moderne Hochhäuser mit Hotels, Restaurants und Geschäften. Von hoch oben thronend, sieht Dschingis Khan den Hochzeitspaaren und anderen "Eroberern" der Stadt zu.

Der Eroberer selbst ist als Symbol für Nationalstolz wieder zu Ehren gekommen. Denn bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion waren Darstellungen von Dschingis Khan in der Mongolei verboten. Heute ziert sein Konterfei überall Wodkaflaschen und Spielkarten. Eine Fahrstunde östlich von Ilan Bator steht von ihm ein kolossales Standbild aus Stahl. Es ragt 40 Meter aus der Steppe auf und zeigt den Herrscher der Mongolen zu Pferd. Er schaut finster nach China hinüber. Und da ist er nicht der Einzige, dessen Blick in diese Richtung fällt, zumal in der mongolischen Wüste nach Schätzungen Kohle, Kupfer und Gold im Wert von über einer Billion Euro, das meiste davon um Oyu Tolgoi, also dem Türkishügel an der Grenze zu China.

Unser Gold liegt heute aber am höchsten Dach der Stadt in der Sky Bar des Blue Sky Towers, wo wir als Abschluss eines sehr spannenden Tages einen Cocktail mit Blick über die Stadt genießen und uns die Fahrtroute für die kommenden Tage überlegen. Soviel sei gesagt. Es bleibt sehr aufregend und spannend...

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