Supercool und schick: Belgrads neuestes Hotel
."Wir wollen supercool sein und setzen auf Design" verkündet Thomas Swieca, General Manager des eben eröffneten Radisson Blu Old Mill Hotel in Belgrad stolz. Sein Umgang mit den Mitarbeitern ist locker, und Krawatte trägt er absichtlich nicht. Das 4*-Haus wurde am Gelände der alten Mühle erbaut, die Serbien einst mit Elektrizität versorgte. Es ist vielleicht das luxuriöseste, aber auch lässigste Hotel, das die serbische Hauptstadt zu bieten hat; auch fünf Sterne wären wahrscheinlich möglich gewesen. Unglaublich stylish ist es außerdem. Die alte Mühle aus dem 19. Jahrhundert, seit Jahren leerstehend und abgebrannt, wurde rekonstruiert und um einen modernen Turm erweitert, für das Design zeichnen sich die Berliner Architekten von Graft verantwortlich – das Gesamtinvestment betrug 55 Millionen Euro.
Die Geschichte des Gebäudes spiegelt sich in Details der Inneneinrichtung wieder. Das Blech an der Rückwand der Rezeption stammt etwa von einem Öltank, den man während der Renovierung gefunden hatte, die Ziegel sind noch aus der Original-Mühle, Teile des Kopfsteinpflasters vorm Eingang stammen noch aus früheren Zeiten.
Supercooles Belgrad
Neben Geschäftsreisenden will die Kette von Carlson Rezidor auch Leisure-Gäste erreichen, glaubt man doch fest daran, dass Belgrad eine der aufstrebenden europäischen Metropolen ist. Und tatsächlich landet die Stadt regelmäßig in den Nightlife-City-Rankings auf den vordersten Plätzen. Vor allem junge Reisende wollen den Aufschwung, den die Stadt erlebt, die 1999 von der NATO bombardiert wurde, selbst spüren. Möglich ist das direkt im Gebäude neben dem Radisson Blu Old Mill, dem BIGZ. Die Räume der ehemalige Staatsdruckerei werden seit den 1990er Jahren nur noch sporadisch genützt. Neben vereinzelten Büros findet man in dem siebenstöckigen Gebäude vor allem Clubs, Bars, Proberäume und Ateliers. Hier gilt: Nicht schüchtern sein, auf Entdeckungstour gehen, die Kreativität spüren und warten, was passiert – man weiß nie, vielleicht gibt eine Band am Dach ein Konzert. Und wenn nicht, sieht man dort zumindest einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Jugendkultur lebt auch in der Altstadt. Vor allem in Savamala ist viel los. Coole Clubs in verfallenen Gassen, Hausboot-Kneipen an der Sava, das ganze Gebiet ist mit Gratis-WLAN versorgt, Street-Art gibt es hier an jeder Häuserwand. Es ist das kreative Zentrum der serbischen Hauptstadt. Hotspot des Viertels ist das Mikser Haus, in das tagsüber der Balkan Design Store und ein Café und im Sommer auch ein Restaurant locken. Zusätzlich finden unterschiedliche Märkte und Ausstellungen zum Thema Design, Kunst und Social Awareness statt. In der Nacht verwandelt sich das Gebäude auch zur Konzert- und Eventhalle.
Supercoole Kulinarik
Wandert man am Ufer der Sava entlang, kommt man unweigerlich an der Betonhalle vorbei, in dem sich ein trendiges Lokal ans andere reiht. Und geht man noch ein bisschen weiter, landet man beim Restaurant des serbischen Tennisspielers Novak Đoković, derzeit die Nummer eins der Weltrangliste. Wer sich vorher dafür anmeldet, darf mit ein bisschen Glück sogar einen exklusiven Blick in den Trophy-Room des Profi-Sportlers werfen.
Traditionell serbische Küche - als Vorspeise eingelegtes Gemüse und Kraut, als Hauptspeise Fleisch, Fleisch und noch mehr Fleisch - kredenzt man in der ältesten Taverne Belgrads, im "?", dazu spielen Musiker Folklore. Zum kulinarischen Hotspot entwickelt sich schon jetzt das OMB Larder + Lounge im Radisson Blu, Thomas Swieca behauptet sogar: "Wir sind das beste Restaurant der Stadt." Dort serviert Küchenchef Fabrizio Bigi, gebürtiger Italiener, serbische Küche nach Slow-Food-Konzept. (Empfehlung: Lamm und Mangalica-Schwein. Highlight: Das Eiscreme-Labor. Unbedingt probieren: Cocktails an der Bar).
Preisbeispiel: 1. bis 3. Mai um 230 € für ein Standard Zimmer ohne Verpflegung. Infos: radissonblu.com/hotel-belgrade
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