Geheimtipp in Griechenland
Wer sich mit dem Auto die unzähligen engen Kurven durch die griechische Bergregion Zagori schlängelt, kann viele Überraschungen erleben. Ziegen etwa, die gemächlich über die Straße ziehen, oder eine Kuh, die nicht weichen will. Aber Gegenverkehr gibt es kaum. Zumindest nicht im Frühling – und das ist auch die beste Jahreszeit für einen Urlaub in der bis heute am besten versteckten Region Griechenlands.
Für Touristen, die Ursprünglichkeit, Natur und Wildnis suchen, ist die Geschichte Zagoris heute ein Glück: Die Steindörfer, in denen die Moderne nie Einzug hielt, wurden UNESCO-Weltkulturerbe. Hotels und Pensionen sind nach Original-Vorbild renovierte Häuser aus Kalksandstein der Umgebung. Und die Wanderwege sind alte Ottomanen-Pfade. Genau das bietet für die von der Wirtschaftskrise geplagten Griechen neue Chancen. In Papigo etwa, dem vorletzten Ort bevor die Straße am Fuße des mächtigen Astraki-Massivs endet, wird sogar die Volksschule wieder eröffnet. Die Heimkehrer setzen auf Wanderurlauber und Ruhesuchende. Bergtouren bis auf knapp 2500 Meter hinauf, wo bis in den Mai hinein Schnee liegt, erwarten die Touristen. Oder eine Wanderung durch die enge, neun Kilometer lange Vikos-Schlucht, die es als tiefste Schlucht der Welt 2007 ins Guinness Buch der Rekorde geschafft hat.
Rasant durch den Fluss
Abenteuerlustige können eine Rafting-Tour am Voidomatis-Fluss buchen. Dessen smaragdgrün glänzendes Wasser soll das sauberste in ganz Griechenland sein. Die Einstiegsstelle befindet sich unter einer jener wunderschönen Bogenbrücken aus der ottomanischen Zeit, die die vielen Bergdörfer verbinden. Gemächlich geht es den tief in die Felsen eingeschnittenen Fluss entlang, sogar ein Zwischenstopp mit kurzem Aufstieg zu einem an die Felswand "geklebten", längst verlassenem Kloster ist möglich. Erst dann beschleunigt das Boot und saust über zwei Stromschnellen hinab. Das war’s dann – zumindest für Angsthasen, Wagemutigeren bietet der Voidomatis auch rasantere Rafting-Abschnitte.
Ein Rückzugsgebiet ganz anderer Art sind die Klöster von Meteora. Einst suchten Einsiedler in den Höhlen der markanten Felsen spirituelle Isolation. Später zog es Mönche in diese entlegene Region, wo sie zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert insgesamt 24 Klöster in sicherer Entfernung vor Feinden auf den Gipfeln der Felsen errichteten.
Guter Startpunkt für die Klostertour ist die Stadt Trikala, die mit ihrer pittoresken Altstadt, den vielen Restaurants und Cafés mit der typischen Bouzouki-Musik sowie dem legendären Tsipouro-Schnaps jenes Griechenland-Gefühl vermittelt, für das Touristen das Land lieben.
Info
Beste Reisezeit Im Frühling, wenn die Bäume blühen. Aber auch der Herbst bietet sich für den Wanderurlaub an. Wichtig: Monate wählen, in denen es nicht zu heiß ist. Dann sind auch die Klöster in Meteora nicht überlaufen.
Wandern In den Bergen empfiehlt es sich mit Wanderführer zu gehen, weil die Wege oft nur schwer zu finden sind und so manche Gefahren lauern (Schlangen, Bären, Wölfe). Gute Führer bei www.alpinezone.gr (für Zagori), www.trekking.gr (für Meteora).
Raften Am Voidomatis-Fluss in der Zagori-Region. Zu buchen unter www.trekking.gr, 35 € pro Person.
Hoteltipps Ananti-City-Hotel nahe Meteora, ab 108 € für ein Doppelzimmer; Mikro Papigo 1700 Hotel&Spa in Mikro Papigo ab 90 €. www.tresorhotels.com
Auskünfte FVA Griechenland, 1010 Wien, Opernring 8, Tel. 01/512 53 17-0, info@visitgreece.at, www.visitgreece.gr. www.discovergreece.com
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