Moderne Wellness trifft uralte Kultur

Jordanien, Petra
Der Wüstenstaat im Nahen Osten bietet viel: hochwertige Wellness am Toten Meer, viel Kultur und arabische Lebensart. Ein Muss ist die uralte Stadt Petra, die vor 200 Jahren entdeckt wurde.

Die Tante Jolesch! Sogar am Ufer des Toten Meers fällt einem diese Frau mit ihren punktgenauen Bonmots aus Friedrich Torbergs gleichnamigem Alltags-Kaleidoskop des alten Wiens ein: „Was ein Mann schöner ist als ein Aff’, ist ein Luxus.“ Die Herren von heute denken da ganz anders. Da wird vor dem Ganzkörperspiegel geschmiert. Kein Fleckerl Haut bleibt frei. Ein Schlamm-Bad.

Das gibt nicht nur für uns beobachtendes Frauenvolk lustige Fotomotive ab. Wann hat man schon Gelegenheit, sich für die Gesundheit so richtig im Schlamm zu suhlen? So wie die charmanten Italiener greift hier jeder tief in den Schlammtopf. Der nährstoff- und mineralstoffreiche Stoff, den das Tote Meer hier auf der jordanischen Seite des Binnengewässers alltäglich an seine Ufer schwemmt, ist eine Wellness-Kur für die Haut.

Einzigartige Wellness

Das Tote Meer wäre in seiner einzigartigen Schwerelosigkeit und mit dem einmaligen Salzgehalt von rund 35 Prozent (zum Vergleich: Im Mittelmeer sind es rund 3,5 Prozent) schon Attraktion genug. Angenehm zurückgelehnt im Wasser Zeitung lesen ist hier der Klassiker. Auch der KURIER ging nicht unter.

Im 5*-Hotel Ishtar Kempinski könnte man durchaus den ganzen Tag im weitläufigen Spabereich verbringen. In diesem eigenen Trakt bieten perfekt ausgebildete Mitarbeiterinnen hochwertige Wellness-Anwendungen, Produkte aus dem Toten Meer inklusive. Erstaunlich, wie kraftvoll diese zierlichen Hände ihre Kunden durchwalken – auf Wunsch auch im Freien, mit Meerblick. Wie oft im Nahen Osten, stammen die Mitarbeiterinnen zum Großteil aus Thailand.

Solcherart erholt, erfüllt ein aktiver Kultur-Tag das Bewegungsbedürfnis ausgezeichnet. Denn außer Meer und Wüste hat Jordanien uralte Kulturschätze. Etwa den Berg Nebo, wo der Bibel nach Moses ins Gelobte Land blickte. Heute wird hier Wein angebaut. Oder das archaisch-fremd anmutende Wüstental Wadi Rum, von dem der berühmte Lawrence von Arabien um 1917 schrieb: „Weitläufig, einsam und göttlich.“

Ein ähnliches Gefühl stellt sich beim Besuch der Wüstenstadt Petra ein. Vor 2000 Jahren hatte das Volk der Nabatäer hier kunstvolle Paläste in den rohen Sandstein gemeißelt. Heute ist die vor 200 Jahren wieder entdeckte Felsenstadt die größte Touristenattraktion Jordaniens. Gutes Schuhwerk und Hitzeschutz sind hier eine Notwendigkeit, aber mit Kamelen, Eseln und Kutschen kann man die Gehzeit abkürzen und sich wie ein Wüsten-Beduine fühlen.

Das Rote Meer ist blau

Neben dem Toten Meer kann Jordanien auch mit einem „richtigen“ Meer aufwarten. Etwa vier Fahrstunden durch Wüstenlandschaften entfernt liegt das Rote Meer. Das mit Aqaba auch über den einzigen Hafen Jordaniens verfügt. Rot ist das Meer hier aber nur abends, wenn die untergehende Sonne Himmel und Wasser in dramatische Farben taucht. Aber egal, ob tiefblau oder feurig: Im ganz auf modernes Design ausgerichteten 5*-Hotel Kempinski Aqaba spielt es jedenfalls die Hauptrolle. Sämtliche Zimmer und Suiten sind in Weiß gehalten. Das tiefe Blau direkt vor dem Fenster leuchtet so noch intensiver. Im Spa hat man sich dem Rhythmus der Jahreszeiten verschrieben und die Anwendungen mit pflanzlichen Produkten und die hoteleigene „Typenlehre“ danach ausgerichtet.Wenig überraschend fallen die meisten von uns unter die Kategorie Herbst- oder Wintertyp. Das heißt : Eher aktivierende als beruhigende Anwendungen. Dabei beruhigen uns Binnenländler schon allein Meer und Sonnenbaden in der kalten Jahreszeit. Doch mit den typgerechten Treatments kann man das alles noch besser genießen.

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