Die Katzen von Houtong
Noch in den 1970er-Jahren lebten die Menschen in Houtong hauptsächlich vom Kohlebergbau. Nach und nach wurde jedoch Erdöl als neue Energiequelle erschlossen, und als 1990 die letzte Kohlemine zusperrte, begann auch der Verfall des kleinen taiwanesischen Ortes im Bezirk Rueifang. Viele Bewohner verloren ihren Job und wanderten ab, um die Infrastruktur kümmerte sich kaum jemand mehr, die alte Eisenbahnarchitektur rostete vor sich hin.
Seit ein paar Jahren ist es jedoch wieder lebendiger in dem 200-Seelen-Dorf inmitten waldbedeckter Hügel. Houtong ist zum Touristenmagneten geworden. Zu verdanken haben die Einwohner dies den unzähligen Katzen, die durch die engen Gassen streifen, sich gemütlich auf den Mauern sonnen, und Katzenliebhabern das Herz höher schlagen lassen.
Täglich strömen hunderte Touristen nach Houtong, den Fotoapparat in der einen und Leckerlis in der anderen Hand, Ausschau haltend nach einem miauenden Fotomodell. Wer von den pelzigen Zeitgenossen nicht genug bekommt, kann im örtlichen Souvenir-Shop allerlei Katzenkram erstehen, und sich anschließend an einem der kleinen Imbiss-Stände laben.
Hundeverbot
Die geschäftstüchtigen Dorfbewohner wissen jedenfalls, was sie an den Vierbeinern haben. Überall im Ort wurden für die rund 100 Katzen Futterstellen und höher gelegene Fluchtplatzerl errichtet, sogar eine Brücke wurde gebaut, um den Katzen ein gefahrloses Überqueren der Eisenbahnschienen zu ermöglichen. Freiwillige kümmern sich um die felinen Touristenlieblinge, füttern sie und lassen ihnen medizinische Versorgung zukommen. Hunde sind in Houtong übrigens keine erlaubt, vielmehr mahnen Schilder die Besucher, gut auf die Katzen zu achten.
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