Reisen zum Fixpreis gibt es seit 175 Jahren
Ein Abstinenzlertreffen als Ziel: Am 5. Juli 1841, vor 175 Jahren, verkaufte Reise-Pionier und Baptistenprediger Thomas Cook seine erste Pauschalreise – für viele die Geburtsstunde des Pauschaltourismus. Einen Schilling zahlten einige Hundert Kunden für die wenige Kilometer lange Bahnfahrt von Leicester nach Loughborough (GB) – Tee und belegte Brote inklusive. Empfangen wurden die Reisenden in Loughborough mit Blasmusik.
Wenn es nach Hasso Spode, Leiter des Willy-Scharnow-Archivs zum Tourismus an der TU Berlin, geht, ist die Pauschalreise sogar noch älter. Er meint, dass man schon die Pilgerfahrten nach Jerusalem im Mittelalter als solche betrachten könnte. Am Hafen in Venedig schlossen die Pilger mit dem Kapitän einen Vertrag: Überfahrt, Landweg, Verpflegung inklusive, auch notwendige Bestechungsgelder. Im England des 19. Jahrhunderts wiederum verkauften die jungen Eisenbahngesellschaften Tagesausflüge, etwa zu öffentlichen Hinrichtungen. Auch christliche Sonntagsschulen machten Tagesausflüge zum Festpreis. Das sei Cooks Vorbild gewesen, sagt Spode. "Er hat aus der Pauschalreise das große Geschäft gemacht."
Erst durch Pauschalreisen sei es früher möglich geworden, Ziele wie Mallorca (siehe "Die Insel, wie sie keiner mehr kennt") oder Antalya anzufliegen, erklärt Walter Krahl, Geschäftsführer von Ruefa. Linien- oder gar Billigflieger zu diesen Destinationen kamen später. Auch heute sei die Fixpreisreise ein wichtiger Faktor im Geschäft von Ruefa. Pauschalreisen machen 55 Prozent des Geschäfts aus, vor allem seien das Sommer- und Familienurlaube.
Trend Bausteinreise
Tipp In der online abrufbaren Broschüre "Die Koffer sind gepackt" liefert das Sozialministerium (sozialministerium.at) Informationen, Rechtsquellen und Anlaufstellen wenn es zu Problemen kommt.
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