Zusammenstöße in Kairo: 230 Verletzte

Unterstützer und Gegner der ägyptischen Militärführung lieferten sich in Ägyptens Haupstadt eine blutige Straßenschlacht.

Bei Zusammenstößen zwischen Unterstützern und Gegnern der ägyptischen Militärführung sind am Samstagabend in Kairo mehr als 230 Menschen verletzt worden. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Mena berichtete, wollten einige tausend Demonstranten vor das Verteidigungsministerium ziehen, um gegen die Politik des dort ansässigen Militärrates zu protestieren, der seit dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak am 11. Februar das Land regiert. Auf dem Weg dorthin wurden sie aber an der christlichen Abbasiya-Kathedrale von Soldaten mit Warnschüssen am Weitermarsch gehindert.

Daraufhin stürzten sich Anwohner des Viertels mit Messern und Stöcken auf die Demonstranten, berichteten Augenzeugen. 231 Menschen wurden verletzt, 39 von ihnen wurden nach Angaben des Gesundheitsministerium ins Krankenhaus gebracht.

Die Menge zog anschließend in kleineren Gruppen wieder zum Tahrir-Platz im Zentrum der Stadt zurück, der seit zwei Wochen von Demokratie-Aktivisten besetzt wird. Sie kritisieren, dass der Militärrat die Reform der Sicherheitskräfte und die Prozesse gegen Angehörige des Mubarak-Regimes absichtlich verschleppe.

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