Zufallsgenerator
Das ist originell: Frank Stronach, Parteigründer in spe, schlägt eine Demokratiereform vor, bei der Wähler durch Maschinen ersetzt werden. "Ähnlich wie beim Geschworenensystem solle man mit einem Zufallsgenerator eine Liste von Bürgervertretern erstellen, die im Parlament zu den wichtigsten Themen Vorschläge einbringen", heißt es in Stronachs "Wegweiser für Österreich", den der Milliardär am Dienstag publizierte. Stronach will eine Partei gründen oder das BZÖ adoptieren. Was immer – die Politik wird sich mit seinen Ideen, seien sie noch so kraus, auseinandersetzen müssen.
Das hat auch Vorteile. Stronachs populistisches "Bürger-Modell", die Piraten und alle anderen Signale der Unzufriedenheit mit dem vorhandenen Parteien könnten SPÖ und ÖVP zu einer ernsthaften Selbstreflexion veranlassen: Warum wohl will kein Normalbürger, der einen halbwegs guten Job hat, in die Politik gehen?
Diese Frage ehrlich zu beantworten, wäre die zentrale Aufgabe einer Demokratiereform, denn das Hauptproblem der Politik ist das Personal. Die Stärkung des freien Mandats und weniger Macht für Parteien und Parteisekretäre würden die Politik außerhalb der schrumpfenden Stammklientel attraktiver machen
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