Zivildienst: Rotes Kreuz befürchtet einen Kahlschlag

Heeresdebatte: Der bezahlte Freiwilligendienst stößt bei Rot-Kreuz-Chef Mayer auf viel Kritik.

Mit seinem bezahlten Freiwilligendienst als Ersatz für die Zivildiener nach einer allfälligen Abschaffung der Wehrpflicht stößt Sozialminister Rudolf Hundstorfer bei Rot-Kreuz-Chef Fredy Mayer auf wenig Gegenliebe. Der zeigte sich Donnerstag "besorgt über einen möglichen Kahlschlag des Sozial- und Gesundheitssystems".

Für Mayer ist die Hundstorfer-Alternative zum Zivildienst nur eine "Beruhigungspille für die Trägerorganisationen". Dass 6500 Absolventen eines "Sozialen Jahres" die Leistungen der rund 14.000 Zivildiener ersetzen könnten, hält der Rot-Kreuz-Präsident für unrealistisch.

"Keine Laientruppe"

Nachwirkungen hatte Donnerstag auch noch die Aussage von Verteidigungsminister Norbert Darabos, wonach der Wehrdienst "mega sinnlos" sei. Nachdem sich bereits Streitkräfte-Kommandant Günter Höfler gegen die Aussagen seines Ministers verwehrt hatte, stellte sich gestern auch der Einsatzchef, Generalleutnant Christian Segur-Cabanac, hinter die Rekruten. Bei einer Standartenweihe beim Pionierbataillon 3 in Melk erklärte er: "Sie haben es wahrlich nicht verdient, als Laientruppe bezeichnet zu werden." Segur-Cabanac sprach von einem gesunden Mix zwischen Berufssoldaten und Rekruten.

Aber auch die Werbelinie der ÖVP, die massiv auf dem Zivildienst aufgehängt ist, kann der General nicht ganz nachvollziehen: "Es ist nach 45 Dienstjahren für mich einigermaßen ernüchternd, dass sich die Existenzberechtigung der bewaffneten Macht der Republik Österreich nur mehr über Katastrophenhilfe, hilfspolizeiliche Aufgaben und als Krücke für den Fortbestand des Zivildienstes darstellt."

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