Wieder Skandal im Hause Murdoch

Wall Street Journal: Nur wenige Monate nach dem News of the World-Skandal um abgehörte Handys geht es nun um gekaufte Berichterstattung.

Neue Probleme in Rupert Murdochs Medienimperium: Ein führender Mitarbeiter Murdochs musste bereits zurücktreten. Andrew Langhoff, Herausgeber des Wall Street Journal (WSJ) in Europa, wird vorgeworfen, die Europa-Auflage der Zeitung mit schmutzigen Tricks in die Höhe getrieben und gekaufte Berichterstattung zugelassen zu haben.

Der britische Guardian deckte das System dahinter auf: Firmen kauften große Mengen der WSJ -Auflage zu einem Spottpreis auf und verteilten sie gratis an Studenten. Dafür wurden die Unternehmen in einer Sonderbeilage erwähnt. Das WSJ setzte so 41% (31.000 von 75.000 Exemplaren) seiner Europa-Edition ab.

Special Reports

Problematisch wurde es, als der größte Partner bei diesem Deal - die niederländische Firma ELP, die allein für 16 % der Auflage sorgte - mehr Gegenleistung verlangte. Langhoff soll ELP daraufhin u. a. mindestens drei nicht als Werbung gekennzeichnete "Special Reports" versprochen haben.

Weil der dritte dieser Artikel aber nicht wie abgemacht erschien, drohte ELP, die Abnahme der Zeitungen einzustellen. Um einen Auflagenverlust abzuwehren, soll Langhoff versucht haben, ELP über dritte Firmen Geld zuzuspielen - sich die Auflage also selbst abzukaufen.

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