Westenthaler gibt Stronach einen Korb

Westenthaler gibt Stronach einen Korb
Peter Westenthaler, immer wieder als mögliches Aushängeschild der Stronach-Partei gehandelt, will "überhaupt nirgends antreten".

Wenn es um das politische Engagement von Frank Stronach geht, taucht immer wieder ein Name auf: Peter Westenthaler.

Dem BZÖ-Mann wird nachgesagt, dass er für Stronach arbeiten möchte. Dem Milliardär soll aber klar geworden sein, dass mit seinem einstigen Magna-Mitarbeiter kein Staat zu machen ist. Zuletzt wurde kolportiert, der orange Nationalratsabgeordnete würde aber im Hintergrund für Stronach arbeiten. Und er hätte bereits zwei Nationalratsabgeordnete gewonnen, um für den Austro-Kanadier zu unterschreiben. Damit bliebe ihm erspart, 2600 Unterschriften zu sammeln, um bei der Nationalratswahl 2013 antreten zu können.

Im Gespräch mit dem KURIER weist Westenthaler strikt zurück, dass er bereits für Stronach politisch tätig ist: "Das ist falsch."

Wird er dabei sein, wenn der Magna-Gründer bei der Nationalratswahl im kommenden Jahr antritt? "Das schließe ich zu 1000 Prozent aus. Ich trete überhaupt nirgends an."

Tritt Westenthaler für das BZÖ wieder an? "Das ist möglich, aber auch eher unwahrscheinlich. Ich habe einen Beruf als Immobilienmakler, der beschäftigt mich rund um die Uhr. Mehr Zeit habe ich nicht, als dass ich Tag und Nacht Immobilien verkaufe." Aber er habe ja noch mehr als ein Jahr Zeit, um darüber nachzudenken, fügt Westenthaler an.

Ein Dementi kam auch von Christian Ortner. Der Journalist wurde von Insidern als möglicher Stronach-Kandidat gehandelt. Ortner sagte am Montag zum KURIER: "Ich kandidiere weder für Herrn Stronach noch für sonst jemanden."

Gelassenheit bei FPÖ

Egal, mit wem Stronach nun letztendlich in den Polit-Ring steigt, klar ist bereits, welche Posi­tion er in EU-Fragen vertritt. In großflächigen Zeitungsinseraten wettert das Stronach-Institut derzeit gegen den Euro-Rettungsschirm ESM. "Kein Verrat an Österreich! Besinnt Euch, Abgeordnete: Nein zum ESM!", heißt es in den Annoncen.

Mit derlei Botschaften dürfte die Stronach-Partei – wie berichtet – weniger ein Konkurrent für die Pro-EU-Partei ÖVP werden, sondern viel eher im freiheitlichen Wähler-Lager punkten. Daher ist man in der Volkspartei gegenwärtig eher entspannt.

Auch in der FPÖ gibt man sich nach außen hin gelassen. "Ich glaube nicht, dass einer Runde von Industriellen und Wirtschaftskapitänen, die danach trachtet, ihre Profitinteressen zu vertreten, eine Sympathiewelle entgegenschlagen wird", sagt Generalsekretär Harald Vilimsky zum KURIER.

Zudem gehe es in der EU-Haltung auch um Kontinuität. "Wir haben uns auf diesem Gebiet sicher Glaubwürdigkeit erarbeitet, weil wir in unserer Argumentation seit Jahren stringent sind." Was Stronach betreffe, könne es in drei Monaten schon wieder anders ausschauen, meint der FPÖ-General. "Denken Sie an die Piraten. Zunächst gab es einen großen Hype um sie. Jetzt ist er wieder vorbei." Außerdem müsse man abwarten, mit welchen Kandidaten und mit welchem Programm Frank Stronach tatsächlich antrete. Vilimsky: "Derzeit sehe ich nur Inserate."

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