Wer erzieht?

Wer erzieht?
Lehrer fühlen sich mit Problemschülern alleingelassen. Wegschauen hilft nicht.

Sollen Lehrer mehr Durchgriffsrechte erhalten, wie ein Lehrergewerkschafter fordert? "Auf keinen Fall", möchte man im ersten Impuls rufen. Doch hinter dieser Forderung versteckt sich ein ganzes Bündel an Problemen: Es stimmt, immer mehr Eltern nehmen ihre Erziehungsaufgabe nicht wahr - aus Überforderung, Zeitmangel oder schlichter Bequemlichkeit.

Speziell an Hauptschulen bzw. an den "Neuen Mittelschulen" berichten Pädagog(inn)en von Kindern, die auch mit 14 noch halbe Analphabeten sind, die ohne Turnschuhe zum Turnunterricht erscheinen, ununterbrochen an zuckerhältigen Getränken nuckeln und sich an keinerlei Regeln halten (siehe auch jeden Montag die aus dem Schulalltag gegriffene KURIER-Kolumne von Niki Glattauer: kurier.at/interaktiv/kolumnen).

Weder wurden Lehrer in ihrer Ausbildung ernsthaft darauf vorbereitet, noch dürfen sie ihre Schwierigkeiten überhaupt bekennen. Die Idee von "Time-out-Klassen", in denen Schüler vorübergehend von Spezialisten betreut werden, ist daher ebenso vernünftig wie die Möglichkeit, jugendliche Vandalen zum Gemeinschaftsdienst heranzuziehen. Derzeit wählen wir hingegen die schlechteste Lösung: wegschauen.

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