Vater überfährt Tochter bei Ausflug

Tragödie auf der Glockner Hochalpenstraße. 84-Jähriger hatte keinen Führerschein mehr. Schwere Unfälle in ganz Österreich.

Der Mann stand total unter Schock. Er war komplett ruhig und hatte noch nicht realisiert, dass er sein Kind tödlich verletzt hat", schildert Peter Oberhollenzer, Kommandant der Feuerwehr Fusch, den Einsatz am Samstag. Eine 62-Jährige Deutsche wurde auf der Glockner Hochalpenstraße in Fusch von ihrem Wagen überrollt - am Steuer saß der Vater. Die Umstände des Unglücks geben der Polizei noch Rätsel auf, denn direkte Zeugen gab es keine und die Spuren sind noch nicht ausgewertet.

"Der Mann wird psychologisch betreut, konnte aber erste Angaben machen", erklärt ein Ermittler. Auf der Fahrt nach oben hatte der Wagen offenbar Probleme mit der Kupplung und blieb im Bereich "Hochmais" stehen. Die Tochter, die hinter dem Steuer saß, stieg aus und wollte nachschauen. "Es war neblig und der Pkw blieb mitten auf der Fahrbahn stehen. Der Vater wollte ihn wohl ein wenig weiter zum Berg hin stellen, damit er den Verkehr nicht so behindert", sagt der Beamte.

Ohne den Motor zu starten, ließ der 84-Jährige das Auto rückwärts rollen. Wahrscheinlich wollte die Frau den Wagen mit den Händen stoppen, damit er nicht an den Felsen stößt. Dabei wurde sie niedergestoßen und kam unter dem Fahrzeug zu liegen.
"Damit die Notärztin zur Patientin gelangen konnte, mussten wir den Pkw anheben", berichtet Peter Oberhollenzer. Doch die Medizinerin konnte nur noch den Tod der Frau feststellen. Der Vater hatte seine Lenkerberechtigung altersbedingt vor Jahren zurückgegeben.

Großes

Glück scheint die zweieinhalbjährige Pauline gehabt haben. Sie wurde am Sonntag in Oberpremstätten in der Steiermark von ihrem Vater angefahren. Laut Notarzt erlitt die Kleine einen Schädelbruch, schwebt aber nicht in Lebensgefahr. Der 38-Jährige wollte in der leicht abschüssigen Hauseinfahrt den nicht gestarteten Wagen verstellen. "Ich habe noch geschaut, habe Pauline aber nicht gesehen. Plötzlich hab' ich einen kleinen Ruck gespürt, als ob ich über etwas drübergefahren wäre. Und dann lag sie da unter dem Wagen", schildert der erschrockene Frank S. Das Mädchen blutete aus dem Ohr, schrie und weinte, war aber ansprechbar. Pauline wurde in die Kinderchirurgie nach Graz geflogen.

Tödlich endete Samstag ein Unfall für den 19-jährigen Mark P. in Tulln, NÖ. Der Lenker Raphael P., 22, verlor in einem Kreisverkehr die Kontrolle über den Seat, krachte gegen einen Fahrbahnteiler, überschlug sich und kollidierte mit dem Betonfundament einer Unterführung. Der 22-Jährige kam leicht verletzt davon, der dritte im Auto, David K., 18, wurde schwer verletzt.

Kommentare