US-Marine fürchtet Kamikaze-Boote

US-Marine fürchtet Kamikaze-Boote
Sorge vor Attentaten; Großmanöver; eskalierender Krieg der Worte: Die Gefahr eines Krieges mit dem Iran steigt.

Auch kleine Boote können für mächtige Kriegsschiffe eine große Gefahr sein. Der US-Marine ist dies bewusst, seit das Terrornetzwerk El Kaida im Herbst 2000 ein mit Sprengstoff beladenes Motorboot in den Zerstörer USS Cole donnern ließ. Ähnliche Zerstörungskraft fürchtet die US-Marine nun auch von iranischen Kleinbooten. „Einige der kleineren iranischen Schiffe wurden mit einem großen Sprengkopf ausgerüstet, der als Selbstmordbombe benutzt werden kann“, warnte Vize-Admiral Mark Fox, Chef der Fünften US-Flotte.

Militärexperten gehen davon aus, dass mögliche iranische Kamikaze-Boote gegenüber der vielfach überlegenen US-Navy im Persischen Golf keine ernsthafte Gefahr darstellen. Doch im Krieg der Worte zwischen Washington und Teheran wird derzeit jede potenzielle Bedrohung zum rhetorischen Durchladen genutzt. Militärische Großmanöver auf beiden Seiten untermalen das Säbelrasseln. Der Iran hält im Süden des Landes, nahe der Meeresstraße von Hormuz, militärische Übungen für den Ernstfall ab. Im amerikanischen North Carolina proben derzeit 20.000 Soldaten, einen befreundeten arabischen Staat (Saudi-Arabien) von einem Angreifer (Iran) zu befreien.

Nahe der Straße von Hormuz ist indessen ein gewaltiger Truppenaufmarsch im Gange. Die israelische, gewöhnlich gut informierte Website DEBKA meldete, dass in den vergangenen Wochen Tausende US-Soldaten auf die Inseln Masirah (Oman) und Sokotra (Jemen) beordert worden sein sollen, wo sich US-Basen befinden. Bis Mitte März soll das Kontingent auf 50.000 Mann aufgestockt sein.

Öl ins Feuer

Auf der anderen Seite gießt auch der Iran Öl ins Feuer: „In den nächsten Tagen wird der Iran der Welt einen sehr wichtigen und sehr maßgeblichen Fortschritt im Nuklearbereich vorstellen“, hatte Präsident Mahmud Ahmadinejad am Wochenende verkündet. Wie immer die Enthüllungen lauten werden – sie dürften nicht dem entsprechen, was sich USA, Israel und die EU erwarten und auch mit immer schärferen Sanktionen erzwingen wollen: die Abkehr des Iran von seinem Atomprogramm.

Israels Regierung drängt immer massiver auf ein militärisches Vorgehen gegen Teheran, um eine nukleare Bewaffnung des Landes zu verhindern. „Wer jetzt sagt ,später‘“, warnte Verteidigungsminister Ehud Barak vor einer Woche, „könnte bald herausfinden, dass ,später‘ zu spät ist.“

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