Tschick-Weltmeister

Martina Salomon
Die Jugend raucht und säuft weniger, bleibt aber dennoch international „spitze“.

Gelegenheit macht Diebe – und Raucher. Das (wenn auch nur halbherzige) Rauchergesetz hat die Möglichkeit zum Paffen eingeschränkt. Und siehe da: Die Zahl junger Raucher ist gesunken, wie eine neue Studie zeigt. Wirklich Grund zu Jubel gibt es aber nicht. Denn im internationalen Vergleich liegen Österreichs Jugendliche beim Rauchen und Trinken weiterhin im Spitzenfeld. Saufen bis zur Besinnungslosigkeit zählt sogar bei Jungen, die eigentlich noch Kinder sind, zur Samstagabend-Routine. Und alle schauen weg.

Möglicherweise wird der Grundstein dafür schon früh gelegt: Schon bei winzigster Unpässlichkeit bekommen Babys die süße Nuckelflasche. Bei Jugendlichen, das zeigt die Studie, ist der Konsum zuckerhaltiger Getränke ebenfalls gestiegen. Am Vormittag wird Limonade genuckelt, am Abend betäubt man sich mit Wodka-Red-Bull. Und weil alle rauchen, wird mitgepofelt, speziell in ärmeren Schichten. Mit Folgen: Die Lebenserwartung ist eng mit dem Lebensstil verknüpft. Gebildete leben länger. Ungesunder Lebensstil ist somit auch ein Sozialproblem. Dem muss mit Gesundheitsförderung und coolen Bewegungsprogrammen begegnet werden. Schulstunden streichen beim Turnunterricht ist hingegen kontraproduktiv.

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