Toter bei Lawinenabgang in Obertauern

Toter bei Lawinenabgang in Obertauern
Das Opfer war offenbar ein Mitglied der Lawinenwarn-Kommission. Seine Kollegen mussten den Verschütteten bergen.

Neuerlich hat eine Lawine im Land Salzburg ein Todesopfer gefordert. Ein 43-jähriger Mann aus dem Pongau - nach ersten Angaben ein Mitglied der Lawinenwarn-Kommission – ist am Mittwoch bei der Abfahrt von der Seekarspitze In Obertauern von einem Schneebrett erfasst und mitgerissen worden.

Im Bereich der Kringsalm wurde der Verschüttete von Kollegen ausgegraben. Die Reanimationsversuche der Notärzte blieben laut Polizei und Bergrettung jedoch erfolglos, der Mann starb noch an der Unfallstelle.

Bei dem Opfer dürfte es sich um einen Liftmitarbeiter handeln, wie der ORF berichtet. Er soll auf einer Kontrollfahrt gewesen sein, um herauszufinden, ob die Piste für den Betrieb freigegeben werden kann. Dabei dürften er und sein Begleiter die Lawine ausgelöst haben.

Lawinen- und Hochwassergefahr steigt

Durch das frühlingshafte Wetter der kommenden Tage steigt auch die Lawinen- und Hochwassergefahr, da die teils enormen Schneemassen zu schmelzen beginnen. Besonders die Gefahr von Nassschneelawinen steigt damit markant an.

In Salzburg könnte es zu lokalen, aber voraussichtlich nicht massiven Überschwemmungen kommen. „Das Potenzial von Gleitschneeabgängen und Überflutungen ist gegeben“, sagte Meteorologe Christian Ortner von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). „Nach unseren Modellen ist keine dramatische Erhöhung der großen Flüsse - der Salzach, Saalach und Lammer - zu erwarten“, beruhigte Hans Wiesenegger, Leiter des Hydrographischen Dienstes.

Auch in Vorarlberg, wo es in manchen Regionen doppelt so viel schneite wie üblich, ist man besonders alarmiert. „Wir hoffen auf eine konstante Schneeschmelze“, sagte der zuständige Landesrat Erich Schwärzler (V) angesichts des Bedrohungsszenarios.

Der steirische Lawinenwarndienst meldete am Mittwoch einen Anstieg der Schneebrettgefahr, auch „spontane Lockerschneelawinen“ sowie Nassschneelawinen aus allen Expositionen aufgrund andauernden Regens seien möglich. Die allgemeine Lawinenwarnung liege auf Stufe drei von fünf.

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