Todeskeim in Whirlpool: Hotelier angeklagt

Todeskeim in Whirlpool: Hotelier angeklagt
Eine deutsche Touristin soll sich in einer Pinzgauer Wohlfühl-Oase mit einem Keim infiziert haben und daran gestorben sein.

Es hätte ein wunderbarer Urlaub in den Pinzgauer Bergen werden sollen. Eine Urlauberin und ihr Lebensgefährte hatten dazu im Februar 2010 für einige Tage in einem Wellnesshotel eingecheckt und nächtigten in kuscheligen Blockhütten, jede davon mit einer Wanne mit Whirl-Düsen ausgestattet.

Genau das dürfte der Deutschen zum Verhängnis geworden sein. Die 49-Jährige soll sich im Wasser mit dem giftigen Bakterium "Pseudomonas Aeruginosa" angesteckt haben. Noch im Urlaub klagte sie über Bauchschmerzen und reiste heim. Dort verschlimmerte sich ihr Zustand, zehn Tage später starb die Frau an Organversagen.

Vorerkrankung

Schuld an ihrem Tod soll der 48-jährige Hotelier sein, der nun wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht steht. "Er hat die Wanne mangelhaft gewartet und gereinigt", warf ihm der Staatsanwalt zum Prozessauftakt am Mittwoch vor. Das stellte der Pinzgauer allerdings entschieden in Abrede: "Es tut mir leid, dass diese Tragödie passiert ist. Aber ich bin unschuldig."

Sein Anwalt ergänzt: "Wir müssen der Frage nachgehen, ob nicht der Tod der Frau auf mögliche Vorerkrankungen zurückzuführen ist."

Den Vorwurf mangelnder Reinigung will sich der Hotelier auch nicht gefallen lassen: "Ich habe immer Wert auf Hygiene gelegt." So trug er den Hausmädchen auf, die Wannen öfter zu reinigen, als das die Sanitärfirma empfahl. "Er hat nach deren Vorgaben und mit den empfohlenen Mitteln gereinigt. Darauf musste er vertrauen", erklärte sein Verteidiger. Der Prozess wurde für die Einholung eines Gutachtens vertagt.

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