Stangl war auf K2 – und beweist es

Stangl war auf K2 – und beweist es
Bergsteiger Christian Stangl ist zurück vom K2 und legt Beweise für seinen Gipfelsieg vor. Unter anderem will er ein Video online stellen.

Ich kann jetzt sagen: Ich war oben es hat halt nur 700 Tage gedauert." Christian Stangl ist zurück vom K2, den er "jetzt aber wirklich" gepackt hat: "Ich bin so froh, dass ich da nimmer hin muss. Über den Berg bin ich drüber."

Der K2 war für den 46-jährigen Steirer ein harter Brocken. Konditionell wegen der neun Anläufe, den zweithöchsten Gipfel der Welt zu schaffen, emotionell wegen "der Geschichte aus 2010", wie Stangl sagt: Mit einem Foto, 1000 Meter unterhalb des Gipfels aufgenommen, wollte sich Stangl den Gipfelsieg erschwindeln und entschuldigte sich später, er sei in einem "Trance-artigen Zustand" gewesen.

Sisyphus

Stangl war auf K2 – und beweist es

"Das war so eine Situation, in der ich mir gedacht hab’, das gibt’s doch nicht, dass ich nicht auf diesen Berg komm’", erinnert sich Stangl im KURIER-Gespräch. "Da war ich am Boden." 2011, beim nächsten missglückten Versuch, nicht minder. "Ich hab’ das Gefühl gehabt, ich bin der Sisyphus der Moderne."

Seither kämpfte er, wegen seiner rasanten Aufstiege "skyrunner" genannt, um seine Reputation als Bergsteiger. Und um seine Rehabilitation. "Ich hab’ von null angefangen. Vielleicht aus einem Egoismus heraus, ich mach’s trotzdem. Und ich weiß, dass ich das natürlich mehrfach beweisen muss."

Deshalb lege er eine umfassende Dokumentation vor, versichert Stangl: Ein Spotmessenger, der alle zehn Minuten via Satellit den Aufenthaltsort speichert. "Das ist wie eine elektronische Fußfessel." Diese Daten sind auf Stangls Homepage zu finden. Daneben habe er auch GPS-Sender dabei gehabt und ein 67 Sekunden langes Video gedreht, das einen 360-Grad-Schwenk über den Gipfel des K2 zeige. "Das stell’ ich auf youtube. Dann kann jeder selbst schauen und sich eine Meinung bilden, war er oben oder nicht."

Wieder runter

18 Stunden habe er für den Aufstieg gebraucht, ehe er am 1. August auf 8611 Meter angekommen sei.

Gemeinsam mit zwei polnischen Kollegen sei er am 31. Juli um 16 Uhr vom Lager 3 aufgebrochen. Endlich oben "war die Gefühlsebene völlig weg. Ich hab’ mir nur gedacht, ich muss da auch wieder runter von dem Berg und überhaupt nicht daran, was vorher war." Das klingt abgeklärt. "Natürlich war das super", beteuert Stangl. "Die größte Hürde der Triple Seven Summits ist geschafft." Jetzt fehle ihm nur noch der Shkhara in Georgien, dann habe er die 21 höchsten Gipfel der Welt als Erster bestiegen.

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