"Sieben Kilometer zu rollen ist kein Problem"

"Sieben Kilometer zu rollen ist kein Problem"
Bei der Diskussion um die "dritte Piste" prallen sehr unterschiedliche Meinungen aufeinander. Was sagen die direkt Betroffenen zu "langen Rollwegen" und "überhitzten Reifen"?

Der KURIER fragte Pilot Jan Kurka, einen Sprecher vom Verband österreichischer Verkehrspiloten.

KURIER: Herr Kurka, sind Sie als Pilot mit Problemen, wie sie in dem Gutachten beschrieben sind, konfrontiert?
Jan Kurka:
Technisch ist es gar kein Problem, so weit zu rollen. Sieben Kilometer sind da gar nichts. Man kann auf dem Boden mit rund 50 km/h rollen und in Wien ist ja für wirklich große Entfernungen gar nicht so viel Platz. Für die Reifen wäre das nur ein Problem, wenn man ständig bremsen müsste. Ich halte das für ein seltsames Argument und für mehr als spitzfindig.

Wie sind die Bedingungen auf anderen Flughäfen?

In Amsterdam beispielsweise gibt es seit einigen Jahren neue Bahnen, die rund das Doppelte von dem entfernt sind, was in Wien jetzt möglich ist. Niemand regt sich darüber auf. Auch in Paris ist es ähnlich und man muss dort auch eine Startbahn queren. Das funktioniert auch gut.

Wie stehen Sie als Pilot zur dritten Piste? Ist sie wirklich notwendig?
Derzeit braucht man sie nicht, man kann den derzeitigen Verkehr über den Tag verteilen und entflechten. Die Frage ist, wo man hinwill. Wenn man mehr Langstreckendestinationen anfliegen und Umsteigemöglichkeiten bieten will, braucht man sie. Meiner persönlichen Meinung nach führt da kein Weg vorbei.

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