Schotten dicht im Wilhelminenspital

Schotten dicht im Wilhelminenspital
Lokalaugenschein im Krankenhaus, in dem Helmut Elsner behandelt wird.

An der abgeschlossenen Gangtür im zweiten Stock des Pavillon 29 ist kein Durchkommen. "Herr Elsner empfängt derzeit keine Besuche", sagt der Security-Mann, der nach dem Läuten der Klingel bei der Tür auftaucht. Neben ihm sind im Wilhelminenspital am Freitag Vormittag auch noch zwei Beamte der Justizwache abgestellt, die das Krankenzimmer des Ex-Bawag-Chefs bewachten. Sie wurden erst gegen Mittag von der Kardiologie-Abteilung abgezogen.

Freundlich, aber ob des Medienrummels der vergangenen Tage doch auch leicht genervt, zeigt sich die Stationsschwester. Sie darf keine Auskünfte über den Zustand des prominenten Patienten geben.

Spitalsbesucher und -patienten sind da schon etwas redseliger: "Ich finde es nicht richtig, dass er jetzt freigelassen wird", sagt etwa Roland Kral, der gerade seine kranke Frau besucht hat. "Schließlich hat Elsner vielen Menschen sehr viel Geld gekostet. Jetzt wird er auf unsere Kosten durchgefüttert", ärgert sich der Pensionist.

"Gestraft genug"

Direkt einen Stock unter Elsners Krankenzimmer warten Patienten in der Ambulanz auf ihre Behandlung. Hier hat man für den schwer kranken Banker deutlich mehr Verständnis: "Wenn er krank ist, soll er auch freigelassen werden", sagt ein Mann, der namentlich nicht genannt werden möchte. "Es gibt genügend andere Leute, die es weit mehr verdient hätten, eingesperrt zu werden. Elsner ist mit seiner Krankheit ohnehin schon gestraft genug."

Kommentare