Rudi Fußi trainiert Stronachs Truppe

Rudi Fußi trainiert Stronachs Truppe
2002 wurde er mit dem Anti-Abfangjäger-Volksbegehren bekannt. Nun ist der Vermögenssteuer-Aktivist für Stronach werbemäßig zugange.

Er initiierte 2002 ein Anti-Abfangjäger-Volksbegehren, nannte sich 2010 "leidenschaftlicher Linkssozialist" und protestierte gegen den Kurs der SPÖ. Zuletzt machte er für eine scharfe Vermögenssteuer mobil. Rudolf Fußi war aber auch PR-Chef bei Superfund Europe – und fand nichts dabei, dass dieser Hedgefonds auf Devisen, Rohstoffe und fallende Kurse spekulierte.

Jetzt macht er wieder von sich reden: Als Berater von Frank Stronach, wie es am Montag hieß. Stimmt nicht, twitterte Fußi. Seine Agentur habe lediglich Social-Media-Workshops für den Polit-Neuling gemacht – und solche mache es "für (fast) alle Parteien". FPÖ und BZÖ zählten nicht zu den Kunden.

Robert Lugar, Stronachs künftiger Klubchef, bestätigt dem KURIER, dass Fußi für diesen werbemäßig zugange war: "Seine Firma hat sich mitbeworben als eine von vielen, die helfen, Layouts, Inserate etc. zu machen. Er ist aber nicht in unserem Team." Auch einen Ober-Ezzesgeber habe Stronach nicht: "Wir haben Hunderte, die uns beraten. Wir sind da sehr offen."

Entscheidung über Klubstatus

Und so hofft Lugar auch auf Offenheit von Parlamentspräsidentin Barbara Prammer; dahingehend, dass sie am Dienstag, bei einem Gespräch mit den fünf derzeitigen Klubobleuten, den Sanktus zum Klubstatus für Stronachs Truppe gibt. Sie wird ihn bekommen. Laut einem Gutachten von Prammers Hausjuristen spricht nichts dagegen. Am Montag beredete Lugar mit Prammer das Prozedere – von den Klubräumen ("Wenn es Engpässe gibt, können es auch weniger als 200 Quadtratmeter sein") bis zu den Plenarplätzen. Er drängte auf Tempo: "Würde das Ganze länger als einen Monat dauern, hätten wir ein Problem."

Noch immer ist offen, ob Lugar & Co die Klubförderung beanspruchen: "Frank Stronach hat zwar gesagt, dass er kein Steuergeld nimmt. Ich kann aber nicht über sein Geld verfügen. Ich muss das mit ihm erst besprechen."

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