Republik Kongo: 150 Tote nach Explosionen

In einem Munitionslager brach ein Brand aus, eine Reihe von Explosionen war die Folge. Panik brach aus.

Durch eine Explosionsserie in einem Munitionslager in der Hauptstadt der Republik Kongo, Brazzaville, sind nach Angaben eines europäischen Diplomaten mindestens 150 Menschen getötet worden. In Militärkliniken der Stadt seien auch rund 1.500 Verletzte eingeliefert worden, sagte der Diplomat der Nachrichtenagentur AFP. In zivilen Krankenhäusern von Brazzaville wurden den Diplomatenangaben zufolge zahlreiche weitere Verletzte behandelt. Nach übereinstimmenden Angaben brach in dem Munitionslager im Osten der Stadt am Morgen ein Brand aus. Von einem Anschlag gingen Diplomatenkreise nicht aus.

In dem Depot im östlichen Stadtteil Mpila ereigneten sich in der Früh mehrere schwere Explosionen. Durch die Detonationen wurden mehrere Häuser zerstört. Bei anderen Gebäuden waren die Fenster zersprungen oder die Dächer eingestürzt. Die Gegend wurde weiträumig abgesperrt.

Panik

Das Depot befindet sich nahe dem Präsidentschaftssitz in der Stadt. Die Straßen um den Unglücksort herum waren Berichten zufolge menschenleer. Nur Kranken-, Polizei- und Feuerwehrfahrzeuge seien zu sehen gewesen. Die Einsätze in der Nähe des Munitionslagers waren demnach jedoch schwierig, weil immer wieder kleinere Explosionen erfolgten. Viele Menschen in weiterem Abstand zu dem Depot verließen laut Zeugen ihre Häuser und flohen in Vororte. Mancherorts sei eine regelrechte Panik ausgebrochen.

Seit der ersten Detonation am Morgen stiegen über Brazzaville Rauchsäulen auf, auch später waren noch leichte Explosionen zu hören. Die fünf heftigsten Detonationen waren auch im benachbarten Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, zu hören, wie AFP-Korrespondenten berichteten. Entlang des Kongo-Grenzflusses zitterten die Fensterscheiben. Der Fährverkehr zwischen Brazzaville und Kinshasa wurde laut Behörden bis Montag ausgesetzt.

 

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