Plattform gegen Politfrust

Plattform gegen Politfrust
Mit einem Tag des Respekts setzte eine Privatinitiative ein klares Signal gegen die Politikverdrossenheit in Österreich.

Mitten in der Serie an Skandalen, Behörden-Untersuchungen und Verdächtigungen sagt eine Privat-Initiative der Politik-Verdrossenheit in Österreich den Kampf an. Die Plattform respekt.net veranstaltete am Dienstag den ersten "Tag des Respekts". Ihr Ziel: Die Zivilgesellschaft zu stärken, abseits der Tagespolitik.

Wie aktuell das Thema ist, zeigte die Präsentation der Initiative im Wiener MuseumsQuartier: "Viele Bürger wenden sich mit Grausen von der Politik ab", konstatierte die Ex-Chefin des Liberalen Forums, Heide Schmidt.

Dies werde sich in massiver Wahlenthaltung niederschlagen, warnt sie. Deshalb sei es wichtig, Bürger wieder für Politik zu interessieren. Heide Schmidt sitzt mit Ex-EU-Kommissar Franz Fischler und Österreichs OECD-Botschafter Wolfgang Petritsch im Beirat der Initiative. Fischler ortet einen "Riesenbedarf: Die Leute wollen etwas bewegen und sich einbringen, ohne großen Aufwand."

Auf der Web-Plattform respekt.net können Einzelpersonen, Initiativen oder Vereine Projekte einreichen. Förderer können sie unbürokratisch mit Geld, Zeit oder Wissen unterstützen. Die Finanzierung ist jederzeit einsehbar.

Bandbreite

Die Themen reichen von Initiativen gegen Alltags-Rassismus bis Energiesparen. 175 Projekte wurden in einem Jahr eingereicht, 53 sind ausfinanziert. Rund 720 Investoren haben 160.000 Euro an privaten Spenden geleistet.

Ein Projekt erregt besondere Aufmerksamkeit: Mitte Oktober wird eine Transparenzdatenbank über Österreichs Politiker ins Internet gestellt: Auf meineabgeordneten.at werden geschäftliche Aktivitäten der Regierungsmitglieder, der Abgeordneten von Nationalrat, Bundesrat und EU-Parlament veröffentlicht. Wolfgang Petritsch: " In schwierigen Zeiten, wie wir sie heute erleben, ist besonders auf Transparenz zu achten."

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