Pinguin "Happy Feet": Kein Schnee mehr

Pinguin "Happy Feet": Kein Schnee mehr
Neuseeland: Der verirrte Kaiserpinguin hat sich gut erholt - doch die Kältewelle behagt dem Gast aus der Antarktis gar nicht.

Gibt es ein Happy End für "Happy Feet?" Der Kaiserpinguin, der sich im Juni nach Neuseeland verirrt hat, hat sich völlig erholt. "Er ist jetzt richtig gesund, und wir glauben, dass er eine gute Überlebenschance in der Wildnis hat", sagt Kate Baker, die Sprecherin des Zoos in Wellington. Schon bald soll "Happy Feet" in die freie Wildbahn entlassen werden.

Der Kaiserpinguin befindet sich nun seit rund zwei Monaten im Zoo der neuseeländischen Hauptstadt. Dort ist er der Publikumsliebling. "Happy Feet" war im Juni völlig überraschend an einem Strand der neuseeländischen Nordinsel aufgetaucht; er war mehr als 3000 Kilometer aus der Antarktis geschwommen. In der ungewohnten Umgebung fraß er Sand - wahrscheinlich weil er diesen mit Schnee verwechselte - und wurde krank. Im Zoo wurde ihm mehrmals der Magen gesäubert, dann wurde das entkräftete Tier aufgepäppelt. "Happy Feet" hat kräftig zugenommen und frisst jeden Tag rund zwei Kilogramm Lachs. Das Tier ist etwa dreieinhalb Jahre alt.

Schneesturm

Der Kaiserpinguin, der eigentlich an eisige Temperaturen angepasst ist, scheint sich mittlerweile mit dem Leben in wärmeren Regionen angefreundet zu haben: Neuseeland wird zurzeit von einem schweren Schneesturm heimgesucht. Kalte Polarluft peitscht heftige Schneeschauer über das Land. Die Tierpfleger im Zoo gingen davon aus, dass das ganz nach dem Geschmack von "Happy Feet" sei - sie ließen den Pinguin prompt durch den frisch gefallenen Schnee zu einem Salzwasser-Pool watscheln. Ein Reinfall: "Er war alles andere als begeistert", sagte Kate Baker. "Happy Feet" musste mit einem kleinen Schubs ins Wasser befördert werden. Dort machte er schnell kehrt, um in sein Gehege zurückzumarschieren.
Der Pool habe natürlich wenig mit dem offenen Meer gemeinsam, das dem Tier vertraut sei, erklärte Baker. "Aber es hat gezeigt, dass sein Fell schön wasserdicht ist und es fast bereit ist, in seine natürliche Umgebung zurückzukehren."

Auswilderung in Kürze

Die Auswilderung des Kaiserpinguins soll demnächst stattfinden. Ein genaues Datum wurde aber noch nicht genannt. "Happy Feet" soll jedenfalls mit einem Boot zur Insel Campbell gebracht werden, die sich 630 Kilometer südlich von Neuseeland befindet. Von dort sind es immer noch fast 3000 Kilometer bis in die Antarktis. Doch die Zoologen in Wellington sind zuversichtlich, dass "Happy Feet" es schaffen wird, von Campbell aus in seine Heimat zurückzuschwimmen.

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