Philippinen: Präsident feierte nach Sturzflut

Philippinen: Präsident feierte nach Sturzflut
Die Zahl der Toten steigt stündlich, Massenbeerdigungen gegen die Seuchengefahr

Inmitten der Trauer um die Flutopfer feierte der philippinische Präsident Benigno Aquino am Sonntag angeblich eine ausgelassene Weihnachtsparty. Das Präsidentenbüro bestätigte am Montag, Aquino sei lediglich 30 Minuten bei der Feier seiner Sicherheitsleute geblieben. Ganz anders die Schauspielerin Valerie Concepcion, die via Twitter anmerkte, der 51-jährige Präsident habe über ihre Witze gelacht. „Es wurde nicht gefeiert“, sagt das Präsidentenbüro.

Die Regierung in Manila schickte am Montag Trinkwasser und Leichensäcke in das 800 km entfernte Katastrophengebiet auf der Insel Mindanao. Nach dem Tropensturm „Washi“, der in der Nacht auf Samstag hereinbrach, ließ zwölf Stunden Dauerregen die Flüsse so sehr anschwellen, dass es zu Sturzfluten kam. Jetzt müssen die Toten, mindestens 900, vermutlich aber weit über 1000, in Massengräbern beigesetzt werden, um die Seuchengefahr zu vermindern. Die Bestattungsinstitute in den Städten Cagayan de Oro und Iligan konnten die vielen Toten nicht mehr aufnehmen, berichtete das Rote Kreuz am Montag. Wie Iligans Bürgermeister Lawrence Cruz sagte, würden für viele unbekannte Opfer bereits Massengräber ausgehoben.

 

Erdrutsche

Die Rettungs- und Suchaktionen nach 900 Vermissten würden fortgesetzt. „Aufgrund früherer Erfahrungen, als wir auch nach acht oder zehn Tagen Überlebende fanden“, sagt Benito Ramos, Vertreter des Zivilschutzes. Viele Straßen waren von Erdrutschen verschüttet.

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