Papamonat? Papajahr!

Der Kunde ist in der Schule noch nicht König
Schluss mit der Scheindebatte um die „Wahlfreiheit“: Am Ende zählt nur Bares.

Ein Papamonat – verpflichtend für alle? Oder gleich drei – aber freiwillig? „Zwangsbeglückung“ gegen „Wahlfreiheit“? Im Vorfeld des Frauentags flammt eine ideologische Scheindebatte auf, die so regelmäßig hochkommt und jäh verdämmert wie der 8. März. Es sei denn, es wird endlich darüber geredet, worum es geht: Das Einkommen junger Eltern. Rot-Schwarz hat hier Ende 2010 selten einmal einen echten Meilenstein gesetzt: Das einkommensabhängige Kindergeld in Höhe von 80 Prozent der Letzt-Bezugs (maximal 2000 € für ein Jahr) schafft erstmals eine „Wahlfreiheit“, die diesen Namen verdient. Bis dahin galt zu Recht: Wer weniger verdient, kann sich das karge Karenzgeld eher „leisten“ – und das sind überwiegend noch immer die Frauen.

Seit Vater Staat Männer-Karenz auch finanziell möglich macht, boomt das neue Papa-Jahr. Bis vor Kurzem waren Männer, die sich eine Auszeit beim Kind leisteten, Exoten. Seit das Familienministerium für ein Jahr monatlich bis zu 2000 Euro in Väter am Wickeltisch investiert, bleibt es nicht mehr nur ein frommer Wunsch, dass immer mehr Männer in Karenz gehen. Von wegen „Zwangsbeglückung“ contra „Wahlfreiheit“: Am Ende zählt schlicht der Anreiz für Mann & Frau – in barer Münze.

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