ÖBB setzten 100 Passagiere vor die Tür

ÖBB reduzierten Verlust deutlich
Der Eurocity Polonia zwischen Warschau und Villach war völlig überfüllt, laut ÖBB konnte Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden.

Ausgerechnet am Tag, an dem Konkurrent Westbahn seinen Betrieb aufnahm, griff ein ÖBB-Schaffner zu einer drastischen Maßnahme: Er warf 100 Fahrgäste aus einem völlig überfüllten Zug. ÖBB-Sprecher Christoph Posch bestätigte den Vorfall von Sonntag: "Eine sichere Weiterfahrt konnte nicht gewährleistet werden." Die  Fahrgäste des Eurocity Polonia (Warschau-Villach) mussten in der Station Wiener Neustadt aussteigen.

Es sei Vorschrift, dass für den Zugbegleiter alle Türen und Sicherheitseinrichtungen erreichbar sein müssten, erklärte ÖBB-Sprecher  Posch. Dies sei hier nicht mehr der Fall gewesen. Daher hätte der Schaffner entschieden, dass Fahrgäste ohne Reservierung den Zug verlassen müssen. Diese Passagiere mussten dann in Wiener Neustadt auf einen späteren Zug warten. Für Fahrgäste, die nach Lienz weiter mussten und ihre Anschlusszüge verpassten, wurde ab Villach ein Ersatzbus organisiert. "Davon waren rund 30 Personen betroffen", so Posch.

Defekte Elektronik

In einem Waggon war zudem die Elektronik ausgefallen. Posch: "Licht und Heizung funktionierten nicht mehr, der Defekt war während der Fahrt aufgetreten."  Die Garnituren des EC-Zuges Polonia gehören der polnischen Staatsbahn.

Die ÖBB appellierten an ihre Fahrgäste, insbesondere an den hoch frequentierten Tagen rund um die Weihnachtszeit, von der Sitzplatzreservierung Gebrauch zu machen.

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