Nordkorea droht USA mit Vergeltung

Nordkoreanische Trägerrakete bei einer Militärparade - Archivbild.
Nach dem missglückten Raketenstart des Regimes stellten die USA die Lieferung von Nahrungsmittelhilfen ein.

Nach der Einstellung der US-Nahrungsmittelhilfen für Nordkorea hat die Führung in Pjöngjang der Regierung in Washington mit Vergeltung gedroht. Die USA hatten mit dem Stopp auf den missglückten Raketenstart Nordkoreas reagiert.

Die Einstellung der Hilfsleistungen gebe Nordkorea die Freiheit, "notwendige Vergeltungsmaßnahmen" zu ergreifen, erklärte das Außenministerium in Pjöngjang in der Nacht auf Mittwoch. "Die USA werden für alle sich ergebenden Konsequenzen voll zur Verantwortung gezogen", hieß es in einer Mitteilung.

Nordkorea hatte am Freitag aus Anlass der Feiern zum 100. Geburtstag des verstorbenen Staatsgründers Kim Il-sung trotz scharfer internationaler Kritik eine Langstreckenrakete gestartet. Sie stürzte jedoch nach wenigen Minuten ab. Nach nordkoreanischer Darstellung sollte die Rakete einen Wettersatelliten ins All bringen. Der Westen vermutete hinter dem Start jedoch einen unzulässigen Raketentest für das nordkoreanische Atomprogramm.

Die USA stellten als Reaktion auf den Start ihre zugesagten Lebensmittellieferungen an Nordkorea ein. Pjöngjang kündigte daraufhin an, weiterhin keine Inspektoren der Internationalen Atomenergiebehörde einreisen zu lassen. Südkoreanische Experten rechnen nun mit einem weiteren Raketenstart oder einem neuen Atomwaffentest Nordkoreas.

China stoppt Abschiebungen

China stoppte laut einem japanischen Medienbericht die Abschiebung nordkoreanischer Flüchtlinge in ihre Heimat. Die japanische Tageszeitung Yomiuri Shimbun berichtete am Mittwoch unter Berufung auf chinesische Verantwortliche, Flüchtlinge müssten in Nordkorea derzeit um ihr Leben fürchten. Zudem sei China beunruhigt, weil es nicht im Voraus über den Raketenstart informiert worden sei.

Peking und Pjöngjang haben ungeachtet bestehender Differenzen in der Frage des nordkoreanischen Atomprogramms stets den privilegierten Charakter ihrer Beziehungen hervorgehoben. Im Koreakrieg (1950-53) kämpfte das kommunistische China mit einer Armee von über einer Million sogenannter "Freiwilliger" an der Seite der Nordkoreaner gegen die US-geführten UNO-Truppen, die Südkorea schützten.

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