Kleine Medienkunde

Martina Salomon
Wolfgang Fellner und Werner Faymann: Wer benutzte hier wen?

Wie mutig ist der parlamentarische Untersuchungsausschuss? Experten äußerten den Verdacht des Amtsmissbrauchs durch den damaligen Verkehrsminister Werner Faymann. Ließ der Ressortchef seinerzeit Druck auf staatsnahe Betriebe wie ÖBB und Asfinag ausüben, damit große Summen für Inserate und Druckkostenbeiträge an Boulevardmedien fließen? Oder wurde Faymanns Name vom Herausgeber einer Zeitung, die ihren Titel mit dem Land gleichsetzt, missbraucht, um an Inseratengeld zu kommen? Es wäre eine Beitrag zur politischen Hygiene, das im Ausschuss endgültig zu klären.

10.000 Euro Druckkostenbeitrag der Telekom an das ÖAAB-Magazin standen am Pranger. Aber was ist mit dem dicht geknüpften medialen Beziehungsgeflecht der SPÖ, wo Hunderttausende Euro flossen (und fließen)?

Bei dieser Gelegenheit könnte der U-Ausschuss der interessierten Öffentlichkeit gleich auch noch Nachhilfe in Sachen Medienkunde geben. Wer für das erwähnte Blatt den Geldhahn aufdreht, dem sprudelt Zustimmung entgegen. Wer ihn sperrt, steht auf der Feindesliste. Am Beispiel Asfinag lässt sich das prächtig nachvollziehen. Wahrscheinlich kein Fall für die Justiz. Aber einer für den U-Ausschuss.

Kommentare