Kinderpornoring: 19 Verdächtige in Österreich

Polizei, Feature
Europol hat einen riesigen Kinderpornoring ausgehoben. Sichergestelltes Material zeigt extreme sexuelle Gewalt an Kindern.

Die „Operation Icarus“ war die erste erfolgreiche Großrazzia der Europol mit Sitz in Den Haag gegen einen Kinderpornoring. Und sie hat gleichzeitig besonders grausige Details und gewaltige Dimensionen aus der internationales Pädophilenszene zutage gefördert. Insgesamt 269 Verdächtige in 22 Ländern wurden ausgeforscht, 112 Personen mittlerweile verhaftet. Unter den Verdächtigen sind auch 19 Österreicher. Mit der Aktion konnte auch ein kleines Mädchen in Frankreich im letzten Moment gerettet werden: Laut Europol-Direktor Rob Wainwright ist unter den Verhafteten auch ein 60-jähriger Franzose, der bereits Kontakt zu einem zwölfjährigen Mädchen aufgenommen hatte.

Gigantische Mengen Datenmaterial wurden sichergestellt. Alleine bei einem verdächtigen Schweizer wurden 120 Terabyte Datenmaterial gefunden – darauf passen 36.000 Stunden High-Quality-Videos. Ein dänischer Verdächtiger hatte 29 Terabyte Datenmaterial mit geschätzten 9000 Stunden Videoaufnahmen.

Extremste Formen

Eine erste Sichtung lässt selbst hartgesottene Kriminalisten erschaudern. Es sind „extremste Formen“ von Video-Material, darunter auch Vergewaltigungen von Babys und Kleinkindern.
Doch die Kriminalisten müssen da durch. Denn erst mit einer exakten kriminalpolizeilichen Auswertung wird es möglich sein, auch an die offensichtlich sehr zahlreichen Produzenten der Videos heranzukommen. Und erst dann wird es auch möglich sein, mehr über die Schicksale der zahllosen jungen Opfer zu erfahren. Europol schätzt, dass die Auswertung ein halbes Jahr dauern wird.

Tatort Österreich

Beamte des österreichischen Bundeskriminalamtes stellten bei einem Wiener 3400 Datensätze sicher. Sie sind verteilt auf PC, DVDs und externe Festplatten. Von den österreichischen Verdächtigen stammen acht aus Wien, drei jeweils aus Niederösterreich und der Steiermark, jeweils zwei aus dem Burgenland und Tirol und einer aus Kärnten. Laut Oberst Helmut Greiner vom Bundeskriminalamt kommen sie aus allen sozialen Schichten. Ob es in Österreich auch zu Festnahmen kommt oder nur zu Anzeigen auf freiem Fuß, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Da waren die Hausdurchsuchungen noch im Laufen.

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