Jobs für die neuen Alten

Martina Salomon
Wer Älteren eine Chance am Arbeitsmarkt geben will, muss Bedingungen ändern.

Länger arbeiten? Außerhalb von Wahlzeiten sind alle dafür. Aber folgten den vollmundigen Forderungen je echte Maßnahmen für altersgerechte Jobs? Zwar ist „Diversity“ bei Wirtschaftsdiskussionen in aller Munde, doch nur wenige Vorzeigefirmen (etwa die Voest) haben sich wirklich damit auseinandergesetzt, wie eine Zusammenarbeit von Jung und Alt besser funktionieren und verschiedene Altersgruppen voneinander profitieren könnten. Typischerweise ist auch die gute Idee der Altersteilzeit in Österreich gleich wieder pervertiert worden: Mitarbeiter durften die Arbeitszeit blocken und Firmen – schwupps – gleich wieder ein paar Ältere loswerden.

Wobei es natürlich auch um Geld geht: Österreich ist ein Paradies an Biennalsprüngen, Jubiläumsgeldern, Arbeitnehmerschutz, Golden Handshakes und speziellen Frühpensionsregelungen. Das wird und wurde zum Teil mit lächerlich geringen Einstiegsgehältern erkauft – und schreckt überdies Firmen ab, nicht mehr ganz junge Mitarbeiter einzustellen. Natürlich werden die Österreicher länger arbeiten, viele wollen das auch. Dafür müssen aber die Voraussetzungen stimmen. Das kann nicht Quoten für Altgediente bedeuten, sondern andere Arbeitsplatz-Organisation, neues Gehaltsschema und, ja, auch weniger Privilegien für ältere Arbeitnehmer.

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