Jemen: Obama lässt El-Kaida-Führer töten

Der vom CIA als hochrangiger Terrorist geführte Anwar al-Awlaki wurde im Jemen auf Geheiß des US-Präsidenten getötet.

In den Listen der US-Geheimdienste wurde Anwar al-Awlaki als "hochrangiger globaler Terrorist" geführt. Präsident Obama gab der CIA persönlich den Befehl, ihn zur Strecke zu bringen.

Dieser Befehl wurde allen Indizien zufolge am Freitag ausgeführt. Al-Awlaki wurde in der Provinz Marib, im Osten des Jemen, getötet. Die jemenitische Armee erklärte zwar, eigene Soldaten hätten den 40-Jährigen erschossen, US-Experten aber gehen davon aus, dass eine US-Drohne eine Bombe über seinem Haus abwarf.

Marib gilt als Hochburg der "El Kaida auf der arabischen Halbinsel", eine örtliche Filiale des Terrornetzwerks, die zuletzt immer mehr zur internationalen Schaltstelle wurde: Im Mittelpunkt stand der US-Bürger Anwar al-Awlaki. Als Sohn des späteren jemenitischen Landwirtschaftsministers wurde er im Bundesstaat New Mexiko geboren. Nach einem Islamstudium im Jemen kehrte er als Prediger in die USA zurück und nahm dort erste Verbindungen zum Terrornetzwerk auf. So unterhielt er Kontakte zu zwei der Attentäter des 11. September.

US-Schüler

Als er sich 2004 endgültig im Jemen niederließ, wurde er rasch zu einem der wichtigsten radikalen Prediger des Landes. Doch zu ihm pilgerten nicht nur Jemeniten. US-Bürger, wie etwa John Walker Lindh, bekannt als der "amerikanische Taliban", waren seine Schüler. Malik Hasan, jener Psychologe in der US-Armee, der 2009 13 Soldaten in einer Armeebasis in Texas erschoss, wurde von al-Awlaki per eMail religiös geschult.

Umar Farouk Abdulmutallab, der Nigerianer, dessen Attentat auf eine US-Passagiermaschine beim Anflug auf Detroit 2009 nur durch Zufall missglückte, wurde von seinen Leuten rekrutiert und ausgebildet.

Für die USA ist es ein weiterer wichtiger Schlag gegen El Kaida. Wie wichtig, machte ein hochrangiger Vertreter der Regierung gegenüber der New York Times deutlich: "Uns ging es um seine Rolle als internationaler Planer von Terroroperationen - gut, dass er die jetzt nicht mehr spielt."

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