Iran: USA fürchten Flop wie im Irak

Iran: USA fürchten Flop wie im Irak
Washington bleibt trotz des neuen Berichts zu Irans atomaren Plänen zurückhaltend und hofft auf härtere Beweise.

Wieder eine geheime Anlage, neue Tests für Zünder, die ausschließlich für Atombomben geeignet sind, ein ehemals sowjetischer Atomwissenschaftler im Dienst des Mullah-Regimes: Einen Tag vor dem Erscheinen des neuen Berichts der UN-Atombehörde IAEO in Wien scheinen die bereits vorab bekannten Fakten erdrückende Beweise zu liefern: Der Iran hat seine Pläne zum Bau einer Atombombe offensichtlich vorangetrieben.

International wächst der Druck auf das Mullah-Regime in Teheran. Doch während Israel oder Großbritannien massiv auf ein härteres Vorgehen gegen den Iran drängen und die Möglichkeit eines Militärschlags deutlicher denn je in Erwägung ziehen, bleibt man in Washington überraschend zurückhaltend.

Noch wird an den letzten Details des Berichts gefeilt, noch ist nicht ganz klar, wie deutlich die IAEO die "militärische Dimension" des iranischen Atomprogramms ansprechen wird. Doch auch bei der Atombehörde in Wien weiß man, dass die Geheimniskrämerei des Mullah-Regimes ein klares Bild von seinen Plänen erfolgreich verhindert. Immer noch wird der Zutritt von IAEO-Inspektoren zu den Atomanlagen verzögert, werden tatsächlich aussagekräftige Untersuchungen verhindert.

Lückenhafte Fakten

All das sind Taktiken, die die USA bis zum Überdruss aus den Jahren vor dem Irak-Krieg kennen, als Saddam Hussein mit den IAEO-Inspektoren Katz und Maus spielte. Die USA gingen damals mit lückenhaften Beweisen vor die UNO und dann in den Krieg. Saddams Atomprogramm aber stellte sich später als reine Erfindung heraus. Einen solchen Flop will man in Washington auf jeden Fall verhindern.

Skeptisch stimmt viele Beobachter in Washington auch die Widersprüchlichkeit der Informationen. Vor einigen Jahren wiesen alle Berichte der Geheimdienste darauf hin, dass der Iran seine Pläne zum Bau einer Atombombe schon 2003 auf Eis gelegt habe. Erst vor wenigen Wochen stellten US-Experten in einer Analyse fest, dass auch die nicht militärischen Komponenten des iranischen Atomprogramms immer schlechter funktionierten, so dass von technischen Fortschritten keine Rede sein könne. Der Bau komplizierter Bombenzünder, so mutmaßen Forscher, würde Teheran erst recht überfordern.

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