Zwiauer: "Wir sollten uns bei Sputnik auf die EMA verlassen"
Soll Österreich größere Mengen des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik kaufen, obwohl die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) ihn noch nicht zugelassen hat? Mit dieser Frage beschäftigt sich derzeit Politik wie Wissenschaft.
Karl Zwiauer, Mitglied des nationalen Impfgremiums erteilte diesen Plänen am Donnerstag in der ZIB2 allerdings eine Absage. "Ich denke, wir sind gut beraten, uns auch weiterhin an die Empfehlungen der EMA zu halten", sagte er.
Gefragt, was er zum Vorstoß Niederösterreichs sage, wo nun bereits Impftermine für alle vergeben werden, erklärte der Arzt: "Hier gibt es unterschiedliche Wege nach Rom", entscheidend sei, dass möglichst schnell möglichst viele Menschen geimpft werden. In den Empfehlungen des nationalen Impfgremiums bestünden auch gewisse Freiräume für die Länder bei der Umsetzung.
Und wer kann nun überhaupt geimpft werden? Für Jugendliche unter 16 könnte es schon bald eine Impfmöglichkeit geben, hier sei man hoffnungsvoll, sagte Zwiauer. Es gebe "durchaus ermunternde Daten".
Schwieriger sei es bei Kindern unter zwölf Jahren. Hier bedürfe es klinischer Studien, "die klar zeigen müssen, dass der Nutzten vor dem Risiko überwiegt".
Obwohl man lange davon ausgegangen war, dass Kinder seltener erkranken, wisse man heute, dass es auch bei Kindern schwere Verläufe und das Long Covid Syndrom gebe. Durch die Impfung werde auch ihr Anteil am Infektionsgeschehen immer größer.
Wer bereits eine Covid-Erkankung durchlebt hat, für den empfehle sich eine einzige Impdosis "zur Auffrischung" sechs bis acht Monate nach der Erkankung.
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