Zahl der Asylanträge geht weiter zurück

Zusammenfassung
- Die Zahl der Asylanträge in Österreich ging im ersten Halbjahr um 36,7 % zurück im Vergleich zum Vorjahr.
- Auch EU-weit verzeichnete man bis Ende Juni einen Rückgang der Erstanträge um 23 % im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres.
- Innenminister Gerhard Karner präsentiert die Asylstatistik für das erste Halbjahr bei einer Pressekonferenz.
Die Zahl der Asylanträge geht weiter zurück. Insgesamt 8.637 Personen beantragten nach Angaben des Innenministeriums im ersten Halbjahr in Österreich Asyl.
Das entspricht einem Rückgang von 36,7 Prozent gegenüber der ersten Jahreshälfte des Vorjahres, als noch 13.634 Anträge registriert wurden. Damit setzt sich der seit 2023 anhaltende Rückgang bei den Asylantragszahlen fort. Höhepunkt war das Jahr 2022 mit 32.351 Asylanträgen von Jahresbeginn bis Ende Juni.
Die strengen Kontrollen und der vorübergehende Stopp im Familiennachzug schlugen sich auch in den Zahlen nieder: Im Juni 2024 gab es noch 732 tatsächliche Einreisen, im Juni 2025 waren es 61 tatsächliche Einreisen. An erster Stelle in der Statistik liegt dabei Afghanistan. Hier wurden 320 Anträge gestellt, davon sind 120 Anträge (rund 37,5 Prozent) neu.
Der Rest sind Folgeanträge bzw. Anträge von in Österreich geborenen Kindern. Insgesamt sind im Juni 1.138 Asylanträge gestellt worden. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres beträgt der Rückgang 730 Anträge oder 39 Prozent.
Aufgrund eines EuGH Urteils stellen weibliche Schutzberechtigte in Österreich Anträge auf Asyl, wenn nur subsidiärer Schutz gewährt wurde.
Auch EU-weit geht die Zahl der Erstanträge auf Asyl seit einiger Zeit zurück, wenn auch weniger stark als hierzulande. Insgesamt wurden in der Europäischen Union laut Innenministerium bis Ende Juni um 23 Prozent weniger Asylanträge verzeichnet als im selben Zeitraum des Vorjahres.
"Streng, hart und gerecht"
"Streng, hart und gerecht, das ist der Auftrag an die österreichische Asylpolitik, wie hier vorzugehen ist", bekräftigte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Montag in einer Pressekonferenz sein Motto.
Als Erfolgsbeispiel nannte er den Rückgang bei den Aufgriffen an der ungarisch-burgenländischen Grenze um 95 Prozent, was auch einer geänderten Strategie bei den Kontrollen zu verdanken sei. Auch an der Grenze zu Deutschland gebe es eine erhebliche Entlastung, unter anderem auch bei den Asylanträgen.
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