Changemaker: Wie man der Jugend helfen kann, die Welt besser zu machen

Changemaker überreichen Bundespräsident Alexander van der Bellen Jep-Studie
JEP-Studie „Changemaker“ zeigt, welche Hilfe konkret nötig ist – die Ergebnisse wurden Van der Bellen überreicht.

Junge Menschen wollen die Welt ein Stück besser machen. 90 Prozent haben konkrete Ideen, brauchen aber Unterstützung, um diese auch umsetzen zu können. Welche Hilfe dazu nötig ist, war Thema einer Studie, an der mehr als tausend Jugendliche aus Österreich, der Schweiz und Liechtenstein teilgenommen haben.

Die Ergebnisse dieser YEP-Studie „Generation Changemaker“ wurde am Montag Bundespräsident Alexander Van der Bellen überreicht.

Einer dieser „Changemaker“ ist Thomas Nayer , ein lustiger Typ, der nie um einen Schmäh verlegen ist – und das, obwohl das Leben ihn nicht gerade bevorzugt. Seit seiner Geburt lebt der 20-Jährige mit der Diagnose Zerebralparese, was heißt, dass er auf seinen Rollstuhl angewiesen ist.

Changemaker: Wie man der Jugend helfen kann, die Welt besser zu machen

Changemaker Thomas Nayer entwickelt eine App

Auch die Schule war für ihn eine Herausforderung – weniger wegen seiner Krankheit, sondern weil viele Gymnasien mit seinem Handicap nicht umgehen konnten oder wollten. „Erst auf dem dritten Gymnasium, der AHS Contiweg in Wien-Donaustadt, bekam ich die nötige Unterstützung“, erzählt er. Und die hat sich ausgezahlt – Thomas Nayer maturierte mit einem Notenschnitt von 1,0.

Was ihn das Leben gelehrt hat? Es gibt immer eine Lösung. „Ich bin nicht das Opfer meiner Umstände, sondern mache das Beste aus meiner Situation“, erzählt er. Konkret heißt das, dass er derzeit eine App entwickelt, die ihm dabei hilft, sein Leben zu meistern. Aber nicht nur seines: Auch für andere Menschen in einer vergleichbaren Situation wird sie helfen, den Alltag zu bewältigen. Was genau diese App kann, will Thomas Nayer noch nicht verraten, denn sie wird erst im April veröffentlicht– so derzeit der Plan.

Ein Hackathon gegen Lebensmittelverschendung

Wenn es um Lösungen für die Zukunft geht, setzt auch die 19-jährige Lilia Gerber auf die IT: „Ich habe schon bei einigen Hackathons teilgenommen“, erzählt sie. Ein Hackathon ist ein Wettbewerb in der IT-Branche, wo es meist eine oder mehrere Problemstellungen gibt, für welche man ein Lösungskonzept entwickelt.

„So haben wir einen Algorithmus entwickelt, der vorhersagt, wie viel von bestimmten Lebensmitteln in Zukunft benötigt wird. So kann man Überproduktion vermeiden.“

Changemaker: Wie man der Jugend helfen kann, die Welt besser zu machen

Lilia Gerber wird in Tansania Computerechnik unterrichten.

Lilia Gerber will auch nach der Matura im kommenden Jahr die Welt ein bisschen besser machen – da wird sie dann für drei Monate als HTL-Absolventin an einer Schule in Tansania Computertechnik unterrichten. „In dem Land bauen sie derzeit ein System der berufsbildenden höheren Schulen auf, ähnlich wie wir es in Österreich haben“, erzählt sie. „Und ich werde dann an einer Computerschule unterrichten.“

Gerber schätzt an dem Changemaker-Prozess nicht nur, dass sie selbst bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützt wird, sondern auch den Austausch mit anderen. „So gibt es ein Projekt, das sich für die HPV-Impfung von jungen Menschen starkmacht. Deshalb habe ich das an meiner HTL, wo ich Schulsprecherin bin, thematisiert.“

Gemeinsam mit der Initiative hpvimpfung.jetzt die Schulen und Universitäten bei der Organisation der Impfaktion unterstützt, wurde dafür gesorgt, dass in der Spengergasse an bestimmten Tagen von Schularzt oder Schulärztin geimpft wird.

 

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