WKStA-Chefin Vrabl-Sanda: "Unser Tatort ist das Smartphone"

WKStA-Chefin Vrabl-Sanda: "Unser Tatort ist das Smartphone"
Die Chefin der Korruptionsjäger warnt davor, die Auswertung von Handys zu beschneiden.

"Wir spielen kein Fußballmatch. Eine Anklage ist kein Sieg, eine Verurteilung keine Niederlage." Am Beginn ihres Auftritts bemühte Ilse Vrabl-Sanda Analogien aus dem Sport. Die Chefin der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) lud jüngst zum "Jahresgespräch". Und wenn es für die Leiterin von Österreichs vermutlich bekanntester Strafverfolgungsbehörde irgendeinen „Sieg“ gibt, dann allenfalls den: Man konnte eine Sache ausreichend klären.

Vrabl-Sanda nutzte ihren Auftritt unter anderem dazu, um vor Einschränkungen bei Beschlagnahme und Auswertung von Handys und Laptops zu warnen. Zuletzt hatte die Rechtsanwaltskammer gefordert, bei der Sicherstellung und Auswertung von digitalen Daten zurückhaltender vorzugehen. Vrabl-Sanda lehnt das ab. Im Unterschied zu anderen Verbrechen seien bei Korruptionsdelikten oft weder Zeugen noch ein Tatort vorhanden. "Unser Tatort ist regelmäßig das Smartphone."

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