Wirte: „Wir wollen endlich wieder aufsperren“
Freitesten. Bei den Wirten hatten Ansagen, der Betreiber müsse das „Freitesten“ kontrollieren, für einen Aufschrei gesorgt. „Das ist für uns nicht möglich“, sagte noch Anfang der Woche Gastro-Spartenobmann Mario Pulker. Nach der Klarstellung von Kanzler Kurz, dass in der Gastronomie die Gesundheitsbehörde in Zusammenarbeit mit der Polizei Stichproben durchführen werde, ist Entspannung angesagt. „Wie sollte das bei den kleinstrukturierten Betrieben funktionieren? Jetzt sind wir erfreut und erleichtert“, so Pulker, der „normalen Geschäftsbetrieb“ im Zuge von Testen und Impfen herbeisehnt.
Nun wollen die Behörden die Kunden kontrollieren, das nächste Desaster. Wir werden als Wirt keinen einzigen unserer Gäste kontrollieren wollen.
Doch nicht alle sehen das positiv: „Wir haben Zwischenwände aufgebaut, Contact-Tracing durchgeführt, aber dass wir jetzt kontrollieren sollen oder dass die Exekutive ins Lokal kommt, ist für mich und meine Gäste eine Zumutung. Schön langsam geht das zu weit. Ich bin überzeugt, dass jeder mündige Staatsbürger sich an die Regeln hält“, sagt Promi-Wirt Herbert Hausmair von Hausmair’s Gaststätte.
Wir wollen auf jeden Fall endlich öffnen. Mittlerweile ist klar, dass der oder die Wirtin nicht die Funktion der Behörden übernehmen kann und wird.
Kritisch zeigt sich auch Jessy Liu vom Innenstadtlokal Mae Aurel: „Sicherheitskonzepte wurden vor der Schließung der Gastro bereits umgesetzt. Man hat uns dann einfach den Hahn zugedreht, obwohl wir uns daran gehalten haben. Die Gastro-Registrierung wurde zu 99,99 Prozent nicht genutzt. Warum? Weil es eine Schnapsidee war. Nun wollen die Behörden die Kunden kontrollieren, das nächste Desaster. Wir werden als Wirt keinen einzigen unserer Gäste kontrollieren wollen“.
„Als kleiner Familienbetrieb lassen wir uns und unsere Mitarbeiter wöchentlich testen. Ein negativer Test gibt uns und unseren Gästen die Möglichkeit, das Ansteckungsrisiko zu mindern. Das schafft Vertrauen. Wir sind es gewohnt , Tests zu machen, aber ob alle unsere Gäste sich auch daran gewöhnen werden, wage ich zu bezweifeln“, meint Tino Vazquez vom Lokal Spear in der Neubaugasse.
Wir haben Zwischenwände aufgebaut, Contact-Tracing durchgeführt, aber dass wir jetzt kontrollieren sollen oder dass die Exekutive ins Lokal kommt, ist für mich und meine Gäste eine Zumutung. Schön langsam geht das zu weit. Ich bin überzeugt, dass jeder mündige Staatsbürger sich an die Regeln hält.
„Wir wollen auf jeden Fall endlich öffnen. Mittlerweile ist klar, dass der oder die Wirtin nicht die Funktion der Behörden übernehmen kann und wird. Schade ist, dass planbare Konzepte noch immer politischem Hickhack vorgezogen wird. Bis auf den November-Umsatzersatz passieren Hilfen schleppend und mühsam bürokratisch. Vor allem 2020 gegründete Betriebe fallen bei ersten Anläufen immer durch“, meint dazu Simon Steiner vom Restaurant Dogenhof.
Kommentare