"Wir sind noch nicht dort, wo wir hinmüssen"

Familienministerin Sophie Karmasin erwartet einen "großen Schub" bei der Betreuung
Karmasins Bilanz: 8000 neue Plätze geschaffen.

Einen Zweier, keinen Einser" gibt Familienministerin Sophie Karmasin dem Ausbau der Kinderbetreuung im vergangenen Jahr. Es tut sich zwar etwas bei der Zahl der Plätze und auch der Ausweitung der Öffnungszeiten; aber nicht in einem rasend hohen Tempo.

"Wir sind noch nicht dort, wo wir hinmüssen. Der Fortschritt bestätigt uns aber, dass es sich ausgezahlt hat, im letzten Jahr die größte Ausbauoffensive des Bundes zu starten", sagt Karmasin.

Finanzierung

Vor gut einem Jahr wurde die Anstoßfinanzierung beschlossen: Den Ländern werden zwischen 2014 und 2017 insgesamt 305 Millionen Euro zur Verfügung gestellt; die Länder müssen diese Mittel kofinanzieren. Am meisten Geld erhalten Einrichtungen, die mindestens neun Stunden pro Tag und 47 Wochen pro Jahr geöffnet haben – das soll eine Vollbeschäftigung der Eltern ermöglichen.

"Wir sind noch nicht dort, wo wir hinmüssen"
"Wir sind noch nicht dort, wo wir hinmüssen"

Im Kindergartenjahr 2014/’15 wurden im Vergleich zum Jahr davor 2717 Plätze für die unter Dreijährigen und 5525 für die Drei- bis Sechsjährigen geschaffen. Die Betreuungsquoten sind für beide Altersgruppen leicht gestiegen. Für das laufende Jahr erwartet Karmasin einen weiteren "großen Schub". Seit Beginn der Ausbauinitiative 2008 hat sich die Zahl der betreuten unter Dreijährigen mehr als verdoppelt, die Betreuungsquote wurde von 14 auf 26 Prozent gehoben.

Notwendigkeit

Auch im Bewusstsein hat sich einiges getan: "Es traut sich niemand mehr öffentlich zu sagen, dass Kinderbetreuung nicht notwendig ist. Es ist vielen bewusst, dass es das Thema für den Standort ist."

Bis 2017 soll die Betreuungsquote der unter Dreijährigen das EU-Ziel von 33 Prozent erreichen. "Es ist möglich", sagt Karmasin, "die Mittel sind vorhanden."

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