Wiederkandidatur: Van der Bellen startet mit 63 Prozent in den Wahlkampf

Alexander Van der Bellen
Alexander Van der Bellen kandidiert für eine zweite Amtszeit. Der KURIER hat erste Umfragen.

Die Hofburg macht ein großes Geheimnis daraus, wann Alexander Van der Bellen seine Entscheidung, erneut als Bundespräsident zu kandidieren, bekannt gibt. Es ist jedenfalls stündlich damit zu rechnen, zuletzt hieß es, an diesem, heutigen Sonntag sei es so weit.

Überraschend kommt die Wiederkandidatur nicht. Bisher hat nur der umstrittene Kurt Waldheim (1986 bis 1992) auf eine zweite Periode verzichtet. Theodor Körner ist am Ende der ersten Amtsperiode (1951 bis 1957) verstorben.

Das bisher beste Ergebnis bei einer Wiederwahl schaffte Rudolf Kirchschläger 1980 mit 79,87 Prozent, das zweitbeste ging an Heinz Fischer 2010 mit 79,33 Prozent. Beide Male hatte die ÖVP auf eine Gegenkandidatur verzichtet.

Wie wird Van der Bellen abschneiden? Bei wem ist er beliebt, bei wem weniger? OGM-Chef Wolfgang Bachmayer hat für den KURIER die Ausgangslage für den Wahlkampf erhoben. Und das sind die Details.

Spontan sagen 56 Prozent der Bevölkerung (1092 Befragte im CAWI-Online-Verfahren), sie werden Van der Bellen wieder wählen. "Hochgerechnet gibt das einen Wert von 63 Prozent", sagt Bachmayer. Allerdings ist das nur als Ausgangswert zu betrachten, weil noch keine Gegenkandidaten bekannt sind.

Wiederkandidatur: Van der Bellen startet mit 63 Prozent in den Wahlkampf

Van der Bellens Gegner

Ein Drittel der Befragten (Rohdaten) sagt, sie werden Van der Bellen nicht wieder wählen. Wer sind seine Kritiker? Nach Parteipräferenzen wollen ihn 95 Prozent der FPÖ-Anhänger nicht wählen. Unter den ÖVP-Anhängern wollen ihn ein Viertel nicht wählen, bei Neos und SPÖ hat er nur 12 Prozent Kritiker.

Van der Bellens Unterstützer

Für Van der Bellen stimmen wollen 95 Prozent der Grün-Wähler, jeweils rund drei Viertel der SPÖ- und Neos-Anhänger sowie 59 Prozent der ÖVP-Wähler.

Bei Männern und Frauen gibt es kaum Unterschiede, allerdings beim Alter. Die Pensionisten sind seine größten Befürworter: 60 Prozent sagen spontan, sie wollen ihn wieder wählen, 28 Prozent lehnen das ab.

Im Hinblick auf die angekündigte Gegenkandidatur der FPÖ gibt es ein bemerkenswertes Detail: Von denen, die Van der Bellen wählen wollen, sind 62 Prozent geimpft, 12 Prozent ungeimpft. Von denen, die ihn nicht wählen wollen, sind 84 Prozent ungeimpft, nur 24 Prozent geimpft.

Wollen die Österreicher mehr Auswahl?

Grundsätzlich erklären sich 63 Prozent der Befragten damit einverstanden, dass es bei der Bundespräsidentenwahl höchstwahrscheinlich nur zwei ernsthafte Kandidaten geben wird: Van der Bellen und den FPÖ-Kandidaten. 28 Prozent wollen mehr Auswahl haben.

Wiederkandidatur: Van der Bellen startet mit 63 Prozent in den Wahlkampf

ÖVP, SPÖ und Neos wollen auf Gegenkandidaten verzichten. Die Anhänger dieser Parteien sind überwiegend, also zu mehr als zwei Drittel, damit einverstanden, auf eine Gegenkandidatur zu verzichten.

Allerdings wünscht sich jeweils ein Viertel, dass ihre Partei einen eigenen Kandidaten aufstellt (28 Prozent bei der ÖVP, 22 Prozent bei der SPÖ, 27 Prozent bei den Neos).

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