Wie viel Asylthema steckt im Wahlergebnis?
Die Landes-ÖVP hat den größten Datenstock und die meisten Messwerte über den Wahlkampf in Oberösterreich gesammelt. Sie stellt dem KURIER ihre Datensammlung zur Verfügung.
Demnach hält sich die ÖVP-Oberösterreich bis März gut über 40 Prozent, was kein schlechtes Wahlergebnis gewesen wäre.
Die SPÖ hat bis ins Frühjahr einen Zweier vorne – das ist für eine Arbeitnehmerpartei im Industrieland Oberösterreich nicht berühmt, aber bei Weitem nicht so desaströs, wie das Wahlergebnis am Sonntag ausfiel.
Der Zulauf zur FPÖ erfolgte in zwei Wellen: Beginnend im Mai mit der Errichtung der Zeltstädte, was mit der steirischen Landtagswahl zusammen fiel. Und dann nochmals im September parallel zum Anstieg der Flüchtlingszahlen an der österreichisch-ungarischen Grenze.
Was aus den Zahlen schwer ablesbar ist, ist der Mix aus Unzufriedenheit mit der Regierung und der Flüchtlingsthematik – etwa, dass man der Regierung nicht zutraut, die Sache in den Griff zu bekommen.
Hinweise auf einen solchen Konnex gibt es aus einzelnen Wahlergebnissen – wo Bürgermeister mit großer Zustimmung im Amt bestätigt werden, obwohl Flüchtlinge in der Gemeinde untergebracht sind. Berühmtestes Beispiel: Der Traiskirchener Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ).
Kommentare