Wie soll der Staat mit den Rekordeinnahmen umgehen?

Leonore Gewessler und Magnus Brunner
Während der Finanzminister Hilfsgelder reduzieren möchte, drängen die Grünen auf weitere Maßnahmen.

Die Steuereinnahmen sind auch heuer auf einem Rekordhoch. Hauptgrund: die Inflation. Vor allem die Einnahmen aus der Umsatzsteuer, die auf Waren und Dienstleistungen anfällt, steigen stark. Im ersten Quartal nahm der Staat 9,7 Milliarden Euro ein. Das ist ein Viertel mehr als im Vergleichszeitraum 2019, vor den Krisen.

Die Umsatzsteuer macht aktuell rund 40 Prozent der Steuereinnahmen aus. „Wenn die Produkte in den Geschäften teurer werden, macht sich das eins zu eins in der Umsatzsteuer bemerkbar“, sagt Marcell Göttert, Ökonom vom wirtschaftsliberalen Thinktank Agenda Austria.

Private Haushalte haben im Gegensatz zum Vorquartal laut Wifo inflationsbereinigt um 0,7 Prozent mehr für Konsum ausgegeben – trotz hoher Preise. „Die Leute konsumieren also mehr, auch wenn die Sachen entsprechend teurer werden“, sagt Göttert. Kann sich der Großteil der Bevölkerung die Teuerung also leisten, auch wegen der Hilfsgelder der Regierung? Eine Frage, die ÖVP und Grüne unterschiedlich beantworten.

Kommentare