Warum das Geld für die Gasrechnung in Moskau landet

A gas gauge is seen at Trans-Austria Gasleitung in Baumgarten
Welche Möglichkeiten hat ein Gaskunde sicherzustellen, dass seine Zahlung nicht in Moskau für den Angriffskrieg gegen die Ukraine verwendet wird? Bis zu 250 Millionen Euro landen dort jeden Monat

Österreichs Erdgasspeicher sind aktuell zu 88 Prozent gefüllt, eine Notlage in diesem Winter und Frühjahr ist damit ausgeschlossen.

Schwieriger ist die Frage zu beantworten, woher das Gas stammt. Denn anders als beim Strom müssen die Erdgaskonzerne keinen Herkunftsnachweis veröffentlichen. Konkret: Während beim Strom auf jeder Stromrechnung und auf den Webseiten der Elektrizitätsunternehmen der „Versorgermix“ angegeben werden muss, also wie viel Strom aus Windkraft, Wasserkraft, Biomasse, PV-Strom, Biogas und Erdgas generiert wird – beziehungsweise welche Kraftwerke dafür Geld bekommen haben, fehlt eine gleichartige Kennzeichnung beim Gas. Noch.

Der KURIER hat bei einigen Gasunternehmen gefragt: „Wie viel Erdgas, das von Ihnen verkauft wird, stammt aus Russland, jeweils 2022 und 2023?“

Die Antworten waren dann doch überraschend: Von der Wien Energie und der Energie Steiermark kam gleich gar keine Antwort, bei der Kelag, der EVN, der Salzburg AG, der Energie AG (OÖ) und dem Verbund hieß es fast unisono: „Unser Unternehmen bezieht Gas von internationalen Handelspunkten über Börsen und OTC (bilateral von europäischen Partnern, „Over the Counter“). Die Herkunft des eingekauften Gases ist nicht bekannt, deshalb ist das Gas in der Kennzeichnung als „Gas unbekannter Herkunft“ deklariert.“

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