Wer zahlt für Klimaschäden? Österreich stellt 50 Millionen Euro bereit

Tuvalu's Foreign Minister Simon Kofe gives a COP26 statement while standing in the ocean, in Funafuti
Durch die Klimakrise drohen Absiedlungen, sie verursacht gigantische Ernteausfälle und vieles mehr. Der globale Süden will dafür finanziell kompensiert werden.

Eines der zentralen Themen der 27. UNO-Klimakonferenz ist die Finanzierung für die Behebung, Vermeidung und Minimierung von Schäden („Loss & Damage“) durch die Klimakrise, die insbesondere von den vulnerabelsten Ländern seit Jahren gefordert wird. Der globale norden, also die Industriestaaten, haben das Thema die längste Zeit negiert und auf den bestehenden Green Climate Fund verwiesen. Dieser soll eigentlich mit 100 Milliarden Dollar jährlich gefüllt werden und den ärmeren Staaten helfen, ihre Wirtschaftssysteme "grün" zu machen, also zum Beispiel zur Finanzierung von PV-, Wind- und Wasserkraft statt Kohle- und Ölkraftwerke.

Die EU hat dazu noch keine offizielle Position, Österreich prescht nun vor: Das Klimaschutzministerium wird für die nächsten vier Jahre aus seinem Budget mindestens 50 Millionen Euro für Finanzierungen, die Loss & Damage betreffen, zur Verfügung stellen. 

Zusätzlich wird das Klimaschutzministerium noch heuer weitere 10 Millionen Euro aus eigenen Rücklagen für die internationale Klimafinanzierung zur Verfügung stellen. 5 Millionen davon sollen in den „Adaptation Fund“ fließen, der Länder des Globalen Südens bei der Anpassung an die negativen Auswirkungen des Klimawandels finanziell unterstützt. Auch für die nächsten Jahre sind substantielle Beiträge für den Anpassungsfonds geplant.

Mit dem erhöhten Budget (plus 220 Millionen auf insgesamt 340 Millionen bis 2026) wird Österreich auch bei der Wiederauffüllung des Green Climate Funds (GCF), die ab 2024 erfolgen soll, einen höheren Beitrag als in dieser Periode (derzeit 130 Mio) leisten können.

Das Ministerium zitiert dazu Ministerin Leonore Gewessler, die ab kommender Woche im ägyptischen Sharm el-Sheik zu den Verhandlungen stoßen wird. Die vulnerabelsten Länder der Welt leiden ganz besonders unter den Folgen der Klimakrise – und fordern zu Recht mehr Unterstützung durch die Industriestaaten. Österreich übernimmt Verantwortung und wird zum Vorreiter in der internationalen Klimafinanzierung: Das Klimaschutzministerium stellt in den nächsten vier Jahren mindestens 50 Millionen Euro für „Loss & Damage“ zur Verfügung – also für die Behebung, Vermeidung und Minimierung von Schäden, die durch die Klimakrise verursacht wurden. Denn wir stehen vor einer globalen Herausforderung, die wir nur gemeinsam bewältigen können."

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