Was Steirer lieben – und was sie hassen

Was Steirer lieben – und was sie hassen
Echt oder falsch? Der Steirer fühlt sich mit dem seligen Erzherzog Johann verbunden, ist stolz auf den Erzberg, besitzt zumindest einen Schladminger und mag den Semmering-Tunnel, um schneller wieder zu Hause zu sein ...

A wie Apfelstraße. Weniger bekannt als die südsteirische Weinstraße, aber mindestens so fruchtig. Zentrum liegt bei Puch, der größten Obstbaugemeinde Österreichs.

B wie Bohnen. Seit dem 17. Jahrhundert kultiviert, besonders beliebt als Käferbohnensalat, der mit Zwiebel, Essig und Kürbiskernöl auch bei Wahlniederlagen tröstet.

C wie Cucurbita pepo var. Styriaca, oder Steirischer Ölkürbis. Das schwarze Gold der Steiermark. Ein Traum für Salate und Vanilleeis, ein Albtraum für das Tischtuch.

D wie Dachstein. Mit 2995 Meter höchste und schönste Erhebung der Steiermark, die man mit Oberösterreich teilt. Lange Zeit dachten die Steirer, der Grimming (2351 Meter) sei höher – eine hartnäckige Legende.

E wie Erzberg. Liebevoll "Steirischer Brotlaib" genannt, größter Eisenerztagebau Mitteleuropas. Er war einst Grundlage des wirtschaftlichen Aufschwungs der Region.

F wie Fürstenfeld (Lied). Von STS erschaffenes Meisterwerk über einen Musiker, der in Wien scheitert, und zum Schluss kommt, dass ihn Wien gar nicht verdient hat.

G wie Gemeindezusammenlegung. Mutiger Reformschritt der Reformpartnerschaft von SPÖ und ÖVP, der auch für böses Blut in den Gemeinden gesorgt hat.

H wie Hödlmoser. Heimatroman der etwas anderen Art von Reinhard P. Gruber. Zitat: "Steirerbluat is koa Himbeersaft."

I wie Industrie. Bekannt vor allem der Autocluster mit 180 Betrieben, über 40.000 Mitarbeitern und zehn Milliarden Euro Umsatz.

J wie Johann von Österreich, Erzherzog von Österreich (1782-1859), unumstrittener Modernisierer der Steiermark – und Namenspatron unzähliger Wirtshäuser.

K wie Klapotetz, im südsteirischen Weinland verbreitete Vogelscheuche mit markantem Windrad . Der mit sieben Metern Höhe größte Klapotetz steht in Schlossberg.

L wie Lipizzaner. Seit 1920 werden die Tiere im Bundesgestüt Piber gezüchtet.

M wie Morillon. Im Weinbaugebiet Süd-steiermark wird der Chardonnay "Morillon" genannt.

N wie Nachtslalom in Schladming, auch als Nightrace des Slalom-Weltcups bekannt. Das jährliche Highlight des Skizirkus.

O wie Obersteiermark, Battleground um Platz 1 zwischen Rot und Blau. Strukturschwache Region mit hoher Arbeitslosigkeit.

P wie Panther Das Wappentier der Steiermark spie über Jahrhunderte Flammen aus allen (!) Körperöffnungen, 1926 schaffte die Landtagsabgeordnete Frida Mikula wegen "Obszönität" fast alle Flammen ab.

Q wie Quetschn. Keine alpenländische Volksmusik ohne Steirische Harmonika.

R wie Schladminger (Rock), drei Kilo schwerer und mit Hirschhornknöpfen verziertes, teures Edelbekleidungsstück.

S wie Schwarzenegger, Arnold.Exil-Steirer mit Weltruhm, US-Republikaner.

T wie Tunnel durch den Semmering. Wild umstrittenes Milliarden-Projekt, das nun tatsächlich gebaut werden soll.

U wie Universitäten. Die Steirer haben sechs Universitäten, weltbekannt ist die Montan-Uni Leoben.

V wie Voves, Franz. SPÖ-Landeshauptmann seit 2005, steht zur Wiederwahl.

W wie Wildalpen. Quellgebiet der II. Wiener Hochquellwasserleitung und Hotspot für Wildwassersport an der Salza.

X wie Xeis (Gesäuse). Nationalpark im Ennstal zwischen Admont und Hieflau.

Y wie Yeti, bis dato nicht in der Steiermark gesichtet, nicht einmal beim Grimming.

Z wie Zotter. Schokoladen-Manufaktur von fair produzierter Schokolade in Kornberg.

Was Steirer lieben – und was sie hassen
für So., 31.5._LT-Wahl

A wie Autos. Im Land der Pendler kommen auf 100 Burgenländer 61 Pkw (Ö-Rekord).

B wie Blaufränkisch (Kékfrankos). Wichtigste Rebsorte des Burgenlandes, auch international in höchsten Tönen gepriesen.

C wie Chicago. Die Auswanderungswellen der Burgenländer seit 1850 machen die US-Stadt zur größten burgenländischen.

D wie Dippel. Häufig anzutreffende Hautanomalie aufgrund blutrünstiger Gelsen.

E wie Esterházy. Ungarische Adelsfamilie mit Gespür für Schlösser, Musik und Torten.

F wie Förderung. Als Ex-Ziel-1-Gebiet der EU rasanter wirtschaftlicher Aufschwung.

G wie Gelse. In jeder Hinsicht unbeliebtes, dennoch praktisch immer anzutreffendes Tier. Ganz im Unterschied zu den schönen und schmackhaften burgenländischen Gänsen.

H wie Höchster Punkt. Natürlich der Geschriebenstein mit 884 Meter. Das weiß im Burgenland jedes Volksschulkind.

I wie Illmitz. Seit der Spätjungsteinzeit (3000 vor Christus) beliebter Tourismusort im Seewinkel östlich des Neusiedler Sees .

J wie Joseph Haydn. Musiker aus Niederösterreich, der es im Burgenland als Kompositeur der Esterházys zu Weltruhm brachte.

K wie Kery Theodor, von 1966 bis 1987 unumstrittener, einst beliebter und längstdienender Landeshauptmann.

L wie Landessprache. Deutsch mit vielen lokalen, oft unverständlichen Dialekten. Auch Kroatisch und Ungarisch sind beliebt.

M wie Mundart. Weitverbreitet der mittelbairische Dialekt Hianzisch, "ui"-Eigenheiten wie "Muida" (Mutter) und "Bui" (Bub).

N wie Neusiedler See. Leicht salzhaltiger, seichter Steppensee, ein Traum für Wassersportler aller Art.

O wie Olympia: Die Snowboarderin Julia Dujmovits gewann bei Olympia in Sotschi die erste Goldmedaille für das (Burgen)land.

P wie Parndorfer Platte. 200 k große Fläche, zählt zu den windreichsten Binnenregionen Europas, macht das Land stromautark.

Q wie Quellen. Die beliebte Thermenregion im Süden reicht bis in die Steiermark.

R wie Roma. Erst seit 1993 anerkannte Minderheit mit eigener Sprache.

S wie Schattendorf. Die Ereignisse vom 30. 1. 1927 (Schattendorfer Prozess) führten zur Juli-Revolte 1927.

T wie Taubenkobel. Sternelokal in Schützen, ein Beispiel von vielen für die zahlreichen lukullischen Hochgenüsse des Landes.

U wie Uhudler: Einst verbotener "Obstwein der Vitis-vinifera-freien Traubensorte".

V wie Vertrag von Trianon. Besiegelte nach dem Ersten Weltkrieg 1920 unter anderem den Anschluss Deutsch-Westungarns an Österreich, das heutige Burgenland.

W wie Witz. Zum Beispiel: Wieso sind die Burgenländerwitze immer so kurz? Damit die Wiener einmal auch mitkommen.

X wie Xunder Xandl:Aus südburgenländischen Früchten gepresster Saft.

Y wie Yolo Wonder. Eine von Hunderten Chili-Früchten aus dem Garten des Öko-Pioniers Erich Stekovics.

Z wie Zentralmatura. Im Bundesländervergleich zwar die meisten Fleck in Deutsch und Englisch, dafür Platz 5 in Mathe.

Kommentare