Warum die Bundesparteien gespannt nach Tirol blicken

Warum die Bundesparteien gespannt nach  Tirol blicken
535.112 Menschen wählen heute eine neuen Tiroler Landtag. Das könnte auch die Verhältnisse im Bund verändern.

Am Freitag ist Christian Stocker als neuer Generalsekretär der ÖVP offiziell vorgestellt worden, heute muss der Nationalratsabgeordnete bereits in die Arena. Obwohl erst zwei Tage im Amt wird es an ihm liegen, das Abschneiden der Tiroler Volkspartei der Öffentlichkeit zu erklären. Und das ist keine leichte Aufgabe, wenn die schlechten Umfragewerte des Teams Mattle Realität werden. Wie es ihm dabei ergeht, das hängt davon ab, ob die ÖVP mit Anton Mattle an der Spitze doch noch über die 30-Prozent-Hürde springen kann.

TIROL-LANDTAGSWAHL: PK SPÖ TIROL "WEIL ER ES KANN!" DORNAUER / DOSKOZIL / KAISER

Georg Dornauer (rechts) mit Peter Kaiser und Hans Peter Doskozil

Entscheidend wird auch sein, wie die anderen Parteien – vor allem SPÖ und FPÖ – diese Schwäche nützen können. Beide Fraktionen sehen die Chance, erstmals auch den Landeshauptmann stellen zu können, falls sie eine Koalition gegen die ÖVP zusammenbringen. Markus Abwerzger hat es sogar plakatiert, dass es diesmal um den Landeshauptmann geht.

TIROL-LANDTAGSWAHL: WAHLKAMPFABSCHLUSS FPÖ: ABWERZGER / ROSENKRANZ

FPÖ-Spitzenkandidat Markus Abwerzger mit FP-Hofburgkandidaten Walter Rosenkranz

Beim FPÖ-Bundesparteitag in St. Pölten wurde er von Bundesparteiobmann Herbert Kickl bereits als Landeshauptmann Abwerzger angesprochen. Georg Dornauer von der SPÖ hat den Abschluss des Wahlkampfs mit zwei SPÖ-Landeshauptleuten begangen: Hans Peter Doskozil aus dem Burgenland und Peter Kaiser aus Kärnten. Auf Twitter wurde daraufhin von SPÖ-Sympathisanten bereits ein Landeshauptmann Dornauer ausgerufen.

TIROL-LANDTAGSWAHL: WAHLKAMPFABSCHLUSS TIROLER ÖVP: MATTLE

Anton Mattle, Spitzenkandidat der ÖVP

Die Landeshauptmann-Frage ist auch für die Tiroler ÖVP der entscheidende Punkt. Die Stimmenverluste würden nur halb so schwer wiegen, wenn das oberste Amt in Tirol in schwarzer Hand bleibt. Dann könnte man in den kommenden fünf Jahre die Partei wieder auf Vordermann bringen, so die Kalkulation. Und es würde auch Bundesparteiobmann Karl Nehammer Luft verschaffen, wenn das schwarze Land Tirol nicht verloren geht. mag

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